Erkrath: Pose-Marré - Verspätung ohne Konsequenz
Am Zeitplan sollen auch Verzögerungen beim Bauantrag nichts ändern.
Erkrath. Die Worte klangen wie in Stein gemeißelt: Noch in diesem Jahr werde der erste Bauantrag für das Gelände von Pose-Marré gestellt. Das sagte Planer Georg Krautwurst im Herbst. Der Jahreswechsel naht, aber kein Bauantrag. "Bei uns ist noch nichts eingegangen", bestätigt Bürgermeister Arno Werner gestern.
"Wir sind einfach nicht fertig geworden", begründet Krautwurst die Verzögerung. Als neuer Termin stehe der Januar. Spekulationen, Bauherr Hasso von Blücher plane die Übertragung der Arbeiten an Generalunternehmern, verwies Krautwurst ebenso ins Reich der Phantasie wie Überlegungen, die schleppende Vermarktung des Baugebiets Bismarckstraße habe seinen Tatendrang gebremst. "Herr von Blücher plant, selbst zu bauen. Auch wenn der Bauantrag etwas später eingereicht wird, liegen wir im Zeitplan", so Krautwurst.
Der sieht demnach immer noch vor, dass im Sommer 2008 mit den Arbeiten begonnen wird und Ende 2009 im Bereich zwischen Bavierpark und Düssel die ersten 40 Wohnungen und zehn Häuser im so genannten BauteilD bezugsfertig sind. Dieser Bereich gilt als das Filetstück des Areals. Die Kaufpreise werden dieser 1a-Lage Rechnung tragen.
Bevor in die Höhe gebaut wird, muss allerdings gegraben werden - 90 Zentimeter tief genau. "Auf einer Fläche von 5000 his 6000 Quadratmetern müssen wir den Boden ausheben", so Krautwurst. Er sei mit Sänden belastet, in denen sich Metallspuren aus der Edelstahlproduktion befinden. "Der Boden muss auf eine Deponie abgefahren werden." Dass Teile des Geländes mit Schadstoffen belastet sind, sei immer schon bekannt gewesen.
Auf der anderen Straßenseiten, dem Gelände des ehemaligen Hallenbades, gehen unterdessen die Arbeiten an den Stadthäusern und -wohnungen weiter. Im Januar soll eine erste Musterwohnung fertig sein, damit Menschen mit begrenztem Vorstellungsvermögen sehen können, wie es sich an der Düssel wohnen lässt.
Kritik an den Kaufpreisen der 21 Reihenhäuser, die zwischen 339 000 und 419 000 Euro liegen, sowie der Eigentumswohnungen mit Preisen zwischen 167 000 und 429 000 Euro lässt Krautwurst nicht gelten. Unter Berücksichtigung von Größe und Ausstattung seien die Preise günstiger als vergleichbare Projekte.