Erkrath: Schnee-Spaß und Eis-Frust
Während der Verkehr auf den Straßen am Montag rollte, stellte die S-Bahn den Dienst ein.
Erkrath. Die Gewinner des Schnees fuhren Schlitten und bauten Schneemänner, die Verlierer standen frierend auf Bahnsteigen. "Zunächst war von Verspätungen die Rede, dann wurde der Verkehr ganz eingestellt", sagte eine Frau, deren Uni-Tag gestern ein Opfer des S-Bahn wurde. Als Grund für den Stillstand der Züge nannte Bahn-Sprecher Udo Kampschulte auf Nachfrage "Weichenstörungen", die den Zugverkehr weiträumig lahmlegten.
Probleme andere Art hatten gestern Morgen einige Lehrer der Hauptschule Hochdahl, die nach ihren Schülern das Klassenzimmer betraten, nachdem sie in Staus gestanden hatten.
"Die Zahl fehlender Schüler hält sich in Grenzen", sagte stellvertretende Schulleiterin Ursula Krug. Schwierigkeiten hätten vor allem Schüler mit Wohnsitzen in Mettmann und Wuppertal gehabt.
Für möglichst unbehinderte Fahrt innerhalb von Erkraths Stadtgrenzen zuständig ist das Tiefbauamt. Dessen Leiter heißt Peter Heffungs. Er stellte sich gestern zunächst der Kritik zahlreicher Erkrather vom Sonntag, die den Verdacht hegten, "dass der Winterdienst erst dann beginnt, wenn der Winter vorbei ist".
"Wir sind am Sonntag um 6 Uhr zum Streuen ’rausgefahren", sagte Heffungs. Dass es nicht immer danach aussah, "hängt damit zusammen, dass auch Streusalz ab minus acht Grad an seine Grenzen kommt. Wenn der Flughafen schließt, dürfen wir auch Probleme bekommen".
Über vier Lastwagen und vier Traktoren verfügt der städtische Bauhof, um das 200 Kilometer lange Netz städtischer Straßen zu räumen und zu streuen. Für Hauptverkehrstraßen wie Bergische Allee oder Haaner Straße sind Land und Kreis zuständig.
"Wir räumen zunächst die Straßen, die von Bussen befahren werden oder die zu Gewerbegebieten führen", so Heffungs. Anliegerstraßen werden vom Prinzip her nicht geräumt - "an Steilstrecken wie der Friedrichstraße machen wir aber Ausnahmen".
Am Montagmorgen hätten die 20 Mitarbeiter des Bauhofs, die in zwei Schichten arbeiten, beinahe gar nichts mehr geräumt: "Da waren wir fast blank", sagte Heffungs und meinte ein fast leeres Salzlager. Über 100 Tonnen waren seit Donnerstag auf den Straßen verteilt worden. Kurz darauf entluden jedoch zwei große Silozüge insgesamt 60 Tonnen Salz. "Noch zwei solcher Nächte, dann wird es aber richtig eng", so Heffungs.