Gruiten: Photovoltaik - Kraftwerk auf dem Scheunendach

Landwirt Karl-August Niepenberg hat eine der größten Anlage in der Region in Betrieb genommen. In elf Jahren soll sie sich rechnen.

Gruiten. Schon seit einigen Jahren denkt Landwirt Karl-August Niepenberg darüber nach, auf dem Dach seiner großen landwirtschaftlichen Mehrzweckhalle an der Vohwinkler Straße eine Photovoltaikanlage zu installieren.

"Das gebietet mir einfach mein Umweltbewusstsein", sagt der 59-Jährige, der seit dieser Legislaturperiode auch für die Haaner CDU im Stadtrat sitzt. Aber vor vier oder fünf Jahren habe sich so eine Anlage noch nicht gerechnet.

"Die Lage des Daches ist nicht optimal", sagt Niepenberg. Es liegt in ost-westlicher Richtung, optimal sei natürlich eine Ausrichtung gen Süden. "Die optimale Ausbeute machen wir damit nicht", sagt Niepenberg. Aber weil das Dach relativ flach sei, finde doch eine gewissen Einstrahlung statt.

"Das lohnt sich", sagt Niepenberg, und er muss es wissen. Schließlich ist seine Anlage eine der größten in der Region. "Und doppelt so groß wie die Anlage auf dem Dach des Gebäudes der Haaner Felsenquelle an der Flurstraße", sagt Niepenberg.

Die gesunkenen Preise für die Module der Anlage haben den Gruitener Landwirt in diesem Jahr dazu bewogen, 600 Quadratmeter Solarkollektoren auf dem Dach der Halle, in der er seine landwirtschaftlichen Maschinen parkt und Getreide speichert, anzuschaffen, die man von der K20n, wenn kein Schnee liegt, gut sehen kann.

280 000 Euro hat Niepenberg investiert und sagt: "Auf lange Sicht rechnet sich das." In elf Jahren habe sich die Anlage bezahlt gemacht, zumal die Einspeisevergütung 20 Jahre lang bezahlt werde. Niepenberg speist den Strom, den seine Anlage erzeugt, komplett ins Netz des RWE. Er hat berechnet, dass das etwa 63 000 Kilowattstunden sein werden, was dem jährlichen Stromverbrauch von etwa 20"Normalhaushalten" entspricht.

25000 Euro bringt die Einspeisung jährlich, Zins und Tilgung liegen bei knapp 30 000 Euro, so Niepenberg. "Das ist nichts für die Liquidität", fügt er hinzu. Die ersten Jahre sei die Anlage ein Zuschussbetreib, aber Niepenberg hat das ehrgeizige Ziel, dass sich die Anlage 2020 trägt.

Dafür muss sie allerdings noch in diesem Jahr "ans Netz gehen", weil ab dem 1. Januar 2010 die Einspeisevergütung von zurzeit 43 Cent pro Kilowattstunde um neun Prozent auf circa vier Cent sinke und damit die Rendite in Frage gestellt würde.