Erkrath: Schulpolitik pfeift auf die Bescheidenheit

Ganztagsunterricht: Für die Teilnahme an einem Landesprojekt werden – trotz geringer Erfolgschancen – beiden Gymnasien benannt.

Erkrath. Es ist eine Lotterie: Ein Gymnasium aus dem Kreis Mettmann hat die Chance, für die Teilnahme an einem landesweiten Förderprojekt zum Ausbau von Ganztagsschulen ausgewählt zu werden. Je eine in den kommenden beiden Schuljahre. Ein einmaliges Angebot, für das in Nordrhein-Westfalen 216 Gymnasien in Frage kommen.

Da die Wahrscheinlichkeit, sich gegen die Konkurrenz aus Ratingen, Hilden und Velbert, die mit je einer Schule ins Verfahren gehen, durchzusetzen, bei ebenfalls einem Kandidaten 25 Prozent betragen hätte, beschloss der Rat am Dienstagabend, dass beide Gymnasien Erkraths ins Rennen geschickt werden. Priorität wurde dem in Alt-Erkrath und seinen 797 Schülern eingeräumt. Das Gymnasium Hochdahl besuchen 927 Schüler.

"Ich finde es gut, dass beide Gymnasien benannt werden", kommentierte Schulamtsleiter Ulrich Schwab-Bachmann die Entscheidung. Er sehe nämlich durchaus die Möglichkeit, dass sich weniger als 216 Gymnasien bewerben. "Und dann kommt jedes zum Zug."

SPD, Bündnisgrüne und BmU sehen das anders. Sie plädierten dafür, lediglich das Gymnasium Hochdahl zu benennen, um dessen Chancen zu stärken. Als Begründung wurde unter anderem auf den im Vergleich zu Alt-Erkrath höheren Ausländeranteil und die Nähe der Schule "zu Wohnquartieren" mit besonderem Förderbedarf" hingewiesen.

Die Bewerbungen der Schulen müssen bis zum 30. November bei der Bezirksregierung in Düsseldorf abgegeben werden. Die Entscheidung fällt noch in diesem Jahr.

Das Ganztagsprojekt gilt bis einschließlich der neunten Klassen. Bedingung ist, dass die geförderten Schulen an mindestens drei Tagen pro Woche sieben Unterrichtsstunden anbieten. Die Teilnahme an dem Ganztagsprojekt ist für die Schüler kostenlos. Lediglich das Mittagessen muss bezahlt werden.

Bei den Realschulen wurde die aus Hochdahl nominiert. aram