Erkrath: Tourismusbüro soll Kneipe ersetzen

Kaiserhof: Auf den Bericht in der WZ über den leer stehenden Brauerei-Ausschank reagiert Udo Kampschulte mit interessanten Ideen.

Erkrath. Die Verbindung von Gerstensaft und Tourismus mag auf den ersten Blick in Verbindung mit der Besichtigung bayrischer Brauereien Sinn machen - in Erkrath scheint die Verknüpfung ein wenig gewagt.

Nicht so für Udo Kampschulte. Den Vorsitzenden des Museumsvereins, der den Hochdahler Lokschuppen betreibt, hat der am Dienstag in der WZ erschienene Bericht über den Leerstand des ehemaligen Brauerei-Ausschanks zu einem Plan fernab von Zapfhähnen und Pilskrone animiert.

"Ich habe ja die Idee einer Ausstellung mit dem Titel ,Made in Erkrath’", sagt der Mann, den das Ende touristischer Diaspora Erkraths mindestens ebenso umtreibt wie Schienen und Dampfloks. In den leer stehenden Kaiserhof-Räumen, so sein Gedanke, könnte "Made in Erkrath" als Dauerausstellung etabliert werden.

"Da soll alles rein, was je in Erkrath produziert wurde und wird", so Kampschulte. Im Ergebnis würde der Faustkeil des Neandertalers neben einem 10000 Euro teueren High-End-Rennrad der Marke Giant und einem Schutzanzug gegen Giftgas präsentiert, wie ihn die Blücher GmbH produziert.

Da Kampschulte nicht im Verdacht steht, spinnerte Ideen feilzubieten, wird er konkret: "Mitte November gibt es ein Treffen, um das Tourismus-Konzept voranzutreiben." Teilnehmer sind unter anderen Kämmerer Heribert Schiefer und ein Hotelier, dem aus naheliegenden Gründen die Vermarktung Erkraths als Qualitätsprodukt ebenfalls am Herzen liegt.

Neben der Ausstellung sieht Kampschulte die Möglichkeit, ein Tourismus-Büro im Kaiserhof unterzubringen. Dort würde dann auch eine Broschüre mit dem Titel "Erkrath? Erkrath!" verteilt. "Es gibt viel mehr Dinge in dieser Stadt zu entdecken, als die meisten denken", so Kampschulte.

Wer am - dann fertig sanierten - Bahnhof ankommt, soll auf eine Reise durch Erkrath geführt werden, die am Stellarium und Lokschuppen in Hochdahl vorbei am Neanderthal Museum auf Mettmanner Stadtgebiet endet.