Erkrath: Schwieriges Zusammenleben im Hochdahler Thekhaus

Auch im „Weißen Haus“ spitzt sich der Konflikt zwischen Flüchtlingen und Obdachlosen zu.

<strong>Erkrath. Gitta Wolfseher geht im Thekhaus ein und aus. Die Leiterin des Kindertreffs Hochdahl besucht Kinder von Flüchtlingsfamilien, hilft ihnen mit Hausaufgaben, veranstaltet Bastelstunden und kleine Feiern. Sie sagt: "Bei dem Anblick der Toiletten bin ich entsetzt. Alles ist verschmiert." Und dann das: Unlängst fand ein Kind eine gebrauchte Spritze auf dem Boden einer Gemeinschaftstoilette.

Von ähnlichen Erfahrungen im "Weißen Haus" in Millrath berichtet Erika Koch. Die Vorsitzende des Freundeskreises für Flüchtlinge sagt: "Ich habe erst gerade wieder eine Beschwerde von einer Familie erhalten. Ein Mann ist nackt und betrunken über den Etagengang gelaufen." Alkohol, Drogen, Verwahrlosung: Die Zustände in den Häusern seien "unhaltbar", so Koch.

Offizielle Stellen treten auf die Bremse. Polizeisprecher Ulrich Löhe räumt ein, dass die Übergangsheime natürlich soziale Brennpunkte seien. "Es gibt aber keine eklatant verstärkte Problematik in den beiden genannten Häusern." Dem schließt sich auch Sozialamtsleiter Uwe Krüger an.

Heime In Erkrath gibt es drei Übergangsheime für Flüchtlinge, Aussiedler und Obdachlose: das Thekhaus in Hochdahl, das "Weiße Haus" in Millrath an der Gruitener Straße sowie an der Hochdahler Straße. Im letzteren dürfen ausschließlich Spätaussiedler wohnen.

Bewohner Aktuell sind in den drei Übergangsheimen laut Stadtverwaltung 125 Personen untergebracht. 16 von ihnen sind Kinder. Die Familien verbringen zum Teil mehr als zehn Jahre in einem der Heime.