Erkrath: Umfrage - Einkaufsfrust statt Einkaufslust an der Bahnstraße
Die Erkrather bemängeln das magere Angebot und die vielen leeren Geschäfte an der Bahnstraße.
Erkrath. Eine Fußgängerzone ist das Prunkstück einer jeden Stadt. Dort fühlen sich die Anwohner wohl, sie schlendern an den bunt dekorierten Schaufenstern vorbei und setzen sich gerne in ein Café, um gemütlich Pause zu machen und die lebhafte Atmosphäre zu genießen. Anders sieht es in Alt-Erkrath aus - die Bahnstraße sorgt für Unmut bei den Bürgern.
"Hier fehlen einige Geschäfte", sagt Otti Steinert. "Bettwäsche oder Strümpfe suche ich beispielsweise vergebens." Auch Johanna Riehle ist mit dem Einkaufsangebot nicht zufrieden. "Das Nötigste haben wir zwar", gibt sie zu. "Aber oft sind es entweder Billigläden oder das Angebot ist zu teuer."
Deshalb fährt sie zum Einkaufen häufig nach Düsseldorf. Seit 45 Jahren wohnt die Rentnerin in Erkrath. Hertie fehlt ihr nicht, sagt sie. "Karstadt war besser. Das war der Mittelpunkt vom Ort."
"Hertie war schon okay", sagt Gretel Schüttler. Ihr fehlt ein Geschäft, in dem sie Kinderkleidung für ihre Enkel finden kann. Für sich selbst kauft sie am liebsten bei "Mode Clemens" ein. Auch Lebensmittelläden gebe es ausreichend, findet Gretel Schüttler.
"Ich bin froh, dass ich hier nur arbeite", sagt Tim Steffen aus Monheim. "Man ist schnell durch, und die Auswahl ist echt mager" lautet das Fazit des 22-Jährigen.
Gertrud Krause versucht ebenfalls, den geringen Einkaufsmöglichkeiten zu entfliehen. Sie fährt häufig nach Düsseldorf oder Hilden. "Hier gibt es eigentlich nur ein gutes Geschäft - und das ist Kaisers." Gertrud Krause wünscht sich ein gutes Bekleidungsgeschäft.
Ein ganz anderes Problem hat Jakob Schauer: "Man weiß nie, wann die einzelnen Geschäfte auf haben", bemängelt er. "Die einen öffnen früher, die anderen später, manche machen eine Mittagspause" - das sei problematisch. "Außerdem fehlt ein Kaufhaus - wie Hertie - wo man auch mal eine Glühbirne kaufen kann."
Nicht nur die Kunden, sondern auch die Geschäftsleute machen sich Gedanken zur Bahnstraße. "Die Fußgängerzone muss attraktiver und sauberer werden", fordert Jutta Osmann, Angestellte bei "Mode Clemens". "Außerdem parken hier vor unserem Geschäft oft Autos, um kurz bei Kaisers, der Apotheke oder der Sparkasse rein zu springen."
"Es gibt einfach keinen Magneten mehr, der Kunden anzieht", sagt Angela Heß, Inhaberin des Geschäfts "Stoff und Knopf". Auch der Leerstand sei eine Katastrophe - "dadurch werden die Anwohner regelrecht nach Hilden oder Düsseldorf geschickt".
Erst am Morgen hat sie wieder erfahren müssen, wie gering die Auswahl an der Bahnstraße ist. "Ich wollte als Geburtstagsgeschenk eine CD kaufen - die habe ich nicht bekommen", sagt Angela Heß enttäuscht.