Gesundheit in Mettmann EVK Mettmann bei Kundgebung vor Landtag dabei
Mettmann/Düsseldorf · Es fehlt den Krankenhäusern an Geld. Das soll hörbar und sichtbar gemacht werden.
Die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser fordern von der Bundesregierung die ausreichende und dauerhafte Finanzierung der hohen Inflationskosten und der für das Jahr 2024 beschlossenen Tariferhöhung. Bisher weigert sich der Bund, seinem gesetzlichen Auftrag zu entsprechen und eine den steigenden Betriebskosten angemessene Vergütung für die Kliniken zu ermöglichen. Infolgedessen werden mutmaßlich weitere Krankenhäuser in eine wirtschaftliche Schieflage geraten.
Um das zu verhindern, werden am Mittwoch, 20. September, Beschäftigte aus Kliniken und Krankenhäusern mit einer Kundgebung vorm Düsseldorfer Landtag für die finanzielle Absicherung der Daseinsvorsorge protestieren. „Das EVK Mettmann ist morgen auch in Düsseldorf und wird die Protestaktion unterstützen“, informiert EVK-Sprecherin Hannah Lohmann. „Unsere Geschäftsführung hat ausdrücklich zu einer Teilnahme aufgerufen, natürlich bei 100-prozentiger Sicherstellung der Patientenversorgung“, erklärt sie die gewünschte Teilnahme aller Mitarbeitenden. Der Krankenhausbetrieb bleibt davon selbstverständlich unbeeinträchtigt und wird „uneingeschränkt weiterlaufen. Dennoch werden Mitarbeiter, die es einrichten können, morgen in Düsseldorf dabei sein“, berichtet Hannah Lohmann.
Aus dem Kreis Mettmann sind die EVKler nicht die Einzigen, die diesen Protest unterstützen. „Die Krankenhäuser in NRW stehen vor extremen Herausforderungen, weil sie durch enorm gestiegene Kosten immer mehr in eine wirtschaftliche Schieflage geraten“, sagt Stefan Thewes, Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender der LVR-Klinik Langenfeld. „Die Bundesregierung schaut weiter tatenlos zu, wie Kliniken in immer größerer Zahl in ernste finanzielle Not geraten. Im nächsten Jahr steht die vereinbarte Tariferhöhung von mehr als zehn Prozent an. Wenn diese Tariferhöhung nicht refinanziert wird, werden die Krankenhäuser als Säule der Daseinsvorsorge massiv überfordert. In der Folge drohen uns drastische Versorgungseinschränkungen. Die Eröffnung von Insolvenzverfahren in einem Solinger Krankenhaus zeigen, dass das Problem nicht weit weg ist.“
Zu der Kundgebung hat die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) aufgerufen, sie findet parallel mit bundesweiten Protestveranstaltungen statt. „Alle Klinik-Geschäftsleitungen stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Sie wollen den Beschäftigten die verdiente Tariferhöhung zahlen, um sowohl die Wertigkeit ihrer Arbeit als auch die Attraktivität der Krankenhäuser als Arbeitgeber zu unterstreichen. Aber weil den Geschäftsführenden das Geld dazu fehlt, bringen sie ihr Krankenhaus und damit viele Arbeitsplätze in Gefahr“, beschreibt Ingo Morell, Präsident der KGNW, einen sich aufbauenden Konflikt.