Feuerwehr: Der Neue ist ein alter Bekannter

Seit dem 22. April ist Dietmar Wichmann Leiter der Mettmanner Feuerwehr.

Mettmann. Die Mettmanner Feuerwehr hat einen neuen Chef. Sein Name: Dietmar Wichmann. Mit dem Votum des Stadtrates am 22. April trat der 49-Jährige in die Fußstapfen von Hans-Peter Thiel. Der wiederum wird in Kürze neuer Bezirksbrandmeister und damit Vorgesetzter von 10 500 Feuerwehrleuten im gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf.

Einem solchen Heer steht Wichmann zwar nicht vor, aber mit seinen aktuell 199 freiwilligen und hauptamtlichen Kräften ist sein Job von der Größenordnung her durchaus mit dem in einem mittelständischen Unternehmen zu vergleichen. "Da wartet eine Menge Arbeit", weiß der Neue mit der Gewissheit eines alten Hasen.

Schließlich ist Wichmann schon seit 1979 bei der Feuerwehr und war unter Thiel dessen Stellvertreter. Er kennt das Geschehen rund um die Hauptwache an der Laubacher Straße aus dem "Effeff".

Apropos Stellvertreter: Dem Neuen zur Seite steht Rolf Hamacher (51), ebenfalls einer aus der Garde der altgedienten Mettmanner. Und auch bei ihm hatte der Rat keinerlei Bedenken, als es um das "Ja" ging. Denn wie sein frisch gebackener "Boss" ist Hamacher seit Ewigkeiten dabei.

Als "Co" von Hans-Peter Thiel war Dietmar Wichmann schon lange mit Führungsarbeiten betraut. Mit dem feinen Unterschied: Jetzt liegt die gesamte Verantwortung bei ihm. "Daher ist vieles zwar nicht neu, aber mehr geworden", so der bekennende Fan von Schalke 04.

Die Palette reicht von der richtigen Einkleidung der Wehrkräfte über die Koordination der Aus- und Weiterbildung bis hin zur Repräsentation bei verschiedensten Anlässen. Und als wichtigstes: die Einsatzleitung im Ernstfall.

Diese Alarm- und Ausrückordnung - so heißt es im Fach-Jargon - ist es auch, die für Wichmann in der Prioritätenliste ganz oben steht. "Ich will sie nicht neu erfinden, aber das Ganze muss ständig fortgeschrieben und auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Schließlich ist auch bei uns alles computergestützt."

Getreu dem Motto "Wir wollen noch effektiver werden" müssten etwa neue Einsatztaktiken eingearbeitet sowie sich ständig ändernde personelle und technische Gegebenheiten angepasst werden.

Einfach ausgedrückt: Zu einem Scheunenbrand geht es mit einer anderen Ausstattung als zum Pkw-Unfall - und die Steuerung dessen läuft über den PC. "Das ist ein Fass ohne Boden", erklärt Wichmann, der natürlich um die finanzielle Situation der Kommune weiß.

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist dem 49-Jährigen die Außendarstellung der Feuerwehr. "Wir sind ein Trupp, der nicht nur rauskommt, wenn’s brennt", nennt Wichmann die Stichworte "Bürgernähe" und "Dienstleister". Daher sei es für ihn eine Selbstverständlichkeit, wenn die Wehr zusätzlich öffentliche Auftritte habe - sei es bei Festlichkeiten oder in eigener Sache, zum Beispiel beim vorbeugenden Brandschutz.

"Natürlich geht das zu Lasten der Freizeit. Aber einen 41-Stunden-Job nach Vorschrift - den gibt es bei uns sowieso nicht", meint der Feuerwehrmann aus Leidenschaft, der als Ausgleich entweder nach Gelsenkirchen ins Stadion fährt oder mit dem Fotoapparat durchs Neandertal marschiert. "Am Wochenende erst habe ich dort ein paar schöne Stunden genossen und herrliche Aufnahmen gemacht."