Haan: Bücherei - Mehr Platz fürs Wissen

Investition: Die Pläne für die Sanierung der Stadtbücherei liegen vor. Vorgesehen sind ein Anbau, ein Aufzug und 80 Quadratmeter mehr Fläche für die Medien.

Haan. Größer, heller, freundlicher: Wenn die Stadtbücherei Ende des kommenden Jahres saniert ist, könnten ein attraktiver Eingangsbereich, eine bessere Verbindung zwischen Erd- und Untergeschoss inklusive Aufzug sowie mehr Platz für Medien wieder verstärkt die Lust aufs Lesen und Lernen wecken.

Nicht dass die Bücherei unter mangelnder Resonanz leiden würde, aber die doch etwas angestaubte und beengte Atmosphäre im Erdgeschoss, die maroden Fenster sowie die Feuchtigkeitsschäden im Untergeschoss ließen den Ruf nach einer umfassenden Renovierung oder gar einem Umzug in den vergangenen Monaten immer lauter werden.

Die politische Entscheidung für eine Sanierung statt eines Umzugs in eine neue Immobilie fiel im Mai dieses Jahres im Stadtrat. Jetzt liegt ein Entwurf für die geplanten baulichen Änderungen vor. Und der beinhaltet nicht nur eine ganze Reihe von Verbesserungen für die Räume am Neuen Markt, sondern kostet vor allem einiges mehr als Dagmar Formella, die für die Bücherei zuständige Beigeordnete und Kämmerin, ursprünglich berechnet hatte.

Statt 450000 Euro kostet die Maßnahme - die bauliche Optimierung inklusive - 712000Euro. Dann wäre nicht nur der Schimmelpilz beseitigt, auch der Eingang zur Stadtbücherei wäre inklusive Treppenhaus und Toiletten sowie Behinderten-WC in einen Anbau verlegt. Darüber hinaus würden ein Aufzug die Wendeltreppe ins Untergeschoss ersetzen, entfernte Wände und die Verkleinerung der Büroflächen den Büchereiraum um 80 Quadratmeter vergrößern.

Ferner plant die Stadtverwaltung die gesamte Gebäudehülle (Fenster, Fassaden, Flachdach, Dämmung der Bodenplatte) zu erneuern und energetisch zu optimieren. Die Beleuchtungsanlage soll komplett ersetzt und mit Energiesparleuchten und moderner Regelungstechnik ausgestattet werden.

Voraussetzung für die Sanierung ist die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft des Gebäudes am Neuen Markt. Denn der Stadt gehören nur die Räume der Stadtbücherei am neuen Markt, das restliche Gebäude verteilt sich auf sieben weitere Eigentümer. Und die müssen - mit der Stadt - 140000 Euro für die Bestandssanierung aufgrund der Schimmelpilzbelastung aufbringen. "Es muss sowohl die Zustimmung der sieben Miteigentümer zu den grundsätzlichen Sanierungsmaßnahmen am Gemeinschaftseigentum als auch die Zustimmung zu bestimmten baulichen Veränderungen und der baulichen Erweiterung eingeholt werden", heißt es dazu in der Verwaltungsvorlage. Ob die Eigentümerversammlung am Montag einen zustimmenden Beschluss gefasst hat, konnte Technischer Dezernent Matthias Buckesfeld gestern auf WZ-Nachfrage nicht sagen. "Das ist absolute Privatsache der Eigentümer."