Haan: Dieker Straße - Freigabe der Brücke verzögert sich um vier Wochen

Neubau: Die Abbrucharbeiten sind aufwändiger als geplant.

Haan. Die Bauzeit der Brücke Dieker Straße verzögert sich voraussichtlich um weitere vier Wochen. Ursprünglich war geplant, das Bauwerk nach vier Monaten Bauzeit - Baubeginn war am 6.Juli dieses Jahres - für den Verkehr freizugeben. Jetzt wird es wohl Ende November werden, bis Autofahrer die Bahngleise auf ihrer gewohnten Strecke überfahren können.

Den Grund für die zeitliche Verschiebung der Arbeiten nannte am Mittwoch der Kreis Mettmann. Laut deren Sprecherin Daniela Hitzemann stellte sich bei den Abbrucharbeiten heraus, dass die 47Jahre alte Hohlkastenbrücke wesentlicher massiver ist als in den alten Plänen verzeichnet war. Die Hohlkästen waren zum Teil mit Beton zugeschüttet, deren Deckenplatte dicker als erwartet. "Dadurch musste die Abbruchstatik geändert werden, und der Abbruch gestaltete sich schwieriger und zeitintensiver", sagte Daniela Hitzemann.

Abweichungen von den alten Ausführungsplänen traten auch beim oberen Abbruch der Widerlager zutage. "Betonstärke und Bewehrung entsprachen ebenfalls nicht den Vorgaben, so dass umgeplant und zusätzliche Arbeiten an den Widerlagern durchgeführt werden mussten", so Hitzemann.

Bislang wurde die Brücke abschnittsweise zersägt. Nach der Aufbetonierung der Widerlager im September sollen die neuen Brückenelemente am ersten oder zweiten Oktoberwochenende aufgelegt werden.

Hitzemann: "Da die etwa 30 Meter langen Brückenteile über der Bahnstrecke eingebaut werden, kann dies wiederum nur in nächtlichen Sperrpausen geschehen."

Die Verlängerung der Bauzeit bedeutet auch eine Verlängerung der Vollsperrung der Brücke. Beschwerden beim Kreis Mettmann, in dessen Auftrag die Arbeiten erfolgen, habe es laut Hitzemann kaum gegeben. "Es ist erstaunlich ruhig", sagt sie. "Aber der Verkehr rollt auch reibungsloser als mancher befürchtet hat."

Aus ihrer Sicht war es rückblickend die richtige Entscheidung, die Brücke während der Bauzeit für den Autoverkehr komplett zu sperren. Bei den nicht vorherzusehenden Schwierigkeiten bei den Abbrucharbeiten wäre eine halbseitige Befahrbarkeit undenkbar gewesen. Der Neubau kostet den Kreis Mettmann 1,4 Millionen Euro.