Haan: Ein Umzug wider Willen

Praxis für Physiotherapie muss mit 50 Mitarbeitern ihre Räume in Haan aufgeben.

Haan. Gerne verlassen die Geschwister Eckhard ihre Heimatstadt Haan nicht. Im Gegenteil: "Wir machen das nicht freiwillig", sagt Michael Eckhard, der mit seiner Schwester das Zentrum für Physiotherapie und ambulante Rehabilitation Haan am St. Josef Krankenhaus betreibt.

Angefangen haben sie 1992 mit einer Praxis für Krankengymnastik an der Walder Straße. Vier Jahre später folgte der Umzug in der Räume am Haaner Krankenhaus. Doch dort können die Eckhards nicht bleiben. Ihr Mietvertrag mit dem Kplus-Verbund läuft zum 31. Dezember 2011 aus und wird nicht verlängert.

"Wir bedauern das sehr", sagt Michael Eckhard, der für die kaufmännische Seite des Unternehmens zuständig ist, während seine Schwester als Physiotherapeutin und als "Master of Science" in der Neuro-Rehabilitation in ihrer Praxis tätig ist.

50 Mitarbeiter sind in Haan, weitere 50 im Rehazentrum Burgerland in Solingen beschäftigt. "Der Erhalt der Haaner Arbeitsplätze war für uns maßgeblich", sagt Michael Eckhard. Deshalb wollen er und seine Schwester in einer ehemaligen Straßenbahnschleife am Sonnborner Ufer in Wuppertal, 15 Autominuten von Haan entfernt gelegen, ein neues Zentrum für Physiotherapie und ambulante Rehabilitation errichten.

"Wir investieren dort einen einstelligen Millionenbetrag", sagt Eckhard. Das Geld soll in ein neues Zentrum für Physiotherapie und ambulante Rehabilitation mit einer Praxisfläche von etwa 2000 Quadratmeter fließen. "Noch verhandeln wir mit der Stadt Wuppertal", sagt Eckhard, der auf ein positives Ergebnis in der Nachbarstadt hofft.

Denn spätestens zum 1. Januar 2012 soll dort die neue Praxis mit wieder 50 Arbeitsplätzen ihren Betrieb aufnehmen. Privat werden Eckhard und seine Schwester in Haan bleiben. "Wir gehen hier nicht weg, wir fühlen uns der Stadt sehr verbunden."

In Haan gliedert sich das Angebot der Praxis zurzeit in zwei Bereiche, die Heilmittelversorgung (zum Beispiel Krankengymnastik) und die Patientenversorgung im Anschluss an Operationen im orthopädischen Bereich. Die Heilmittelversorgung zieht laut Eckhard innerhalb von Haan um. Wohin genau, stehe aber noch nicht fest. Der orthopädische Bereich zieht nach Wuppertal um.

Dass der Kplus-Verbund den Vertrag mit dem Zentrum für Physiotherapie und ambulante Rehabilitation Haan nicht verlängert hat, begründet Sprecherin Cerstin Tschirner: "Der Verbund will die Räume selbst nutzen." Kplus betreibt auch eine Gesellschaft für Rehabilitation und Therapie mit Praxen in Hilden, Monheim und Solingen. "In Haan soll die Gesellschaft um einen vierten Praxissitz erweitert werden", sagt Tschirner.