Mettmann: Vereine feiern in der Stadthalle

Neue Trennsysteme und Vorhänge machen es möglich: In der Neandertalhalle können bald auch kleinereGesellschaftenzu Festen einladen.

Mettmann. Vorhang auf für ein neues Kapitel in der 28-jährigen Geschichte der froschgrünen Stadthalle. Im Festsaal der Neandertalhalle ist ein Trennsystem installiert worden, mit dem der 663 Quadratmeter große Raum von der Bühne bis zur Fensterfront entlang der Königshofstraße in drei unterschiedlich große Bereiche unterteilt werden kann. Die Stadt hofft, die Halle so besser für private Feste und kleinere Veranstaltungen von Vereinen vermieten und die Einnahmeposition verbessern zu können.

Bislang war der Festsaal für Veranstaltungen kleinerer Gesellschaften schlichtweg zu groß. "Das ist viel zu ungemütlich", findet Marion Buschmann, Leiterin der Abteilung Kultur. Sie hatte die Idee, große Vorhänge wie eine Gardine an Schienen unter die Decke des Foyers zu hängen. "Die lassen sich schnell auf- und zuziehen. Mit ihnen kann der Festsaal je nach Bedarf unterteilt werden." Der Kunde kann aussuchen, wie groß er die Stadthalle für seine Veranstaltung haben möchte. Von 60 Leuten bis hin zur Silvesterparty mit knapp 1000 Gästen ist alles möglich.

Wer sich in der Neandertalhalle einmietet, muss auf die Stadthallengastronomie, der "Cucina Adriano im Laubfrosch", zurückgreifen, wenn er seine Gäste bewirten möchte. "Wir wollen den Vertrag mit Adriano Antonelli jetzt verlängern", so Marion Buschmann.

In einer neuen Gebührenordnung, die der Rat Mitte April verabschiedet hat, wurden die Nutzungsentgelte für die gesamte Neandertalhalle ab dem 1. Juli festgelegt. So kostet die kleinste mietbare Raum im Foyer der Stadthalle für sechs Stunden 320 Euro. Vereine und Schulen aus Mettmann bekommen Sonderkonditionen, sie zahlen 224 Euro. Der gesamte Festsaal kostet 980 Euro, für Vereine oder Schulen 686 Euro. Wer die Stadthallentechnik braucht, muss mit weiteren 50 Euro an Personalkosten rechnen.

Bislang wurden bis zu 15 Mettmanner Veranstaltungen in der Neandertalhalle subventioniert. Das gibt es ab dem 1. Juli nicht mehr. Dafür bekommen Vereine Sonderkonditionen. Marion Buschmann: "Für Aufführungen etwa der Knallfrösche werden wir Kooperationsvereinbarungen finden."

Die Stadtverwaltung selbst wird das neue Trennsystem als erster Gast ausprobieren. In der Neandertalhalle bekommen die Mitarbeiter aus dem Rathaus vor ihrem Betriebsausflug nach Köln ein Frühstück serviert, abends gibt es für sie dort noch ein Abendessen sowie eine kleine Tanzveranstaltung.

Das gesamte Trennsystem mit den orangefarbenen Vorhängen, die bis auf den Boden reichen, hat 28 000 Euro gekostet. Insgesamt wurden 761 Quadratmeter Stoff vernäht, was 512 laufenden Metern Stoff entspricht. Marion Buschmann: "Es sind natürlich spezielle Vorhänge für Versammlungsstätten. Sie sind schwer entflammbar." Zwar kann das Foyer mit dem Trennsystem in drei unterschiedlich große Räume abgetrennt werden, aber zwei Veranstaltungen können nicht gleichzeitig ausgerichtet werden. Das verbiete der Brandschutz, weil die Fluchtwege dann nicht ausreichend wären.

Weitere große Investitionen für die Neandertalhalle sind vorerst nicht geplant. Denn die Schließung der Halle droht, sollte sich die wirtschaftliche Situation der Stadt bis 2014 nicht wesentlich verbessern.