Haan: „IndiHaaner Jones“ und die schweigende Jugend

Nach dem Fehlstart im Herbst soll das Gremium gegründet werden.

Haan. "Wir haben in Haan 3000 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 17 Jahren. Da werden sich doch Kandidaten finden." Das ist mehr ein Aufruf als eine Feststellung von Daniel Oelbracht. Der Koordinator des geplanten Jugendparlamentes ist sicher, dass dieses Gremium in Haan nach den Sommerferien endlich gegründet wird.

Nachdem die erste Werbekampagne im Herbst 2007 "kläglich gescheitert" (Oelbracht) ist, gehen die Organisatoren jetzt mit einer flotteren in die zweite Runde: "IndiHaaner Jones und die Wahl zum Jugendparlament 08". Frei nach dem Kino-Hit "Indianer Jones" fordern über 350 Plakate und mehr als 2500 Flyer in Schulen und öffentlichen Einrichtungen im Stadtgebiet: "Jugend macht mit".

Oelbracht und Stadtjugendreferent Dieter Köhler machen aus ihrer Begeisterung für die neue Kampagne keinen Hehl und präsentierten sich mit originalgetreuen Requisiten als Hauptdarsteller für "IndiHaaner Jones".

"Wir verfolgen jetzt eine Strategie mit aktuellem Bezug, knackigen Farben und vielen Infos", sagt Daniel Oelbracht. Das neue Material ist das Ergebnis von Vorgesprächen mit zwölf Jugendlichen, die schon seit einigen Monaten intensiv an den Vorbereitungen mitarbeiten. "Sie waren alle begeistert. Das macht Mut, und ich bin sicher, dass wir diesmal genug Bewerber finden", so Oelbracht.

14 Kandidaten zwischen 13und 17 Jahren müssen von den Haaner Jugendlichen gewählt werden, um ein Jugendparlament (JuPa) zu gründen, das sich für ihre Wünsche, Interessen und Probleme einsetzt. "Es soll bei allen Vorhaben mitsprechen. Ob Schule, Sport, Freizeit, Busverbindungen oder Ausbildung - wenn es um die Jugend geht, muss es gehört werden", versichert Jochen Sack, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses.

Schon in den Vorgesprächen wurden Wünsche geäußert. So fehlt Jugendlichen in Haan eine Skateranlage, ein Jugendkino und ein Treffpunkt in der Nähe des Zentrums. "Ihr redet mit, Ihr könnt es besser machen", spornen die Koordinatoren an.

"Gerade unser Projekt muss natürlich im Internet erreichbar sein", betont Oelbracht. Deshalb ist er froh, dass das Haaner Gymnasiums spontan seinen Link auf die Seite im Internet eingerichtet hat, die Jan Lind betreut. "Schon wegen der Einrichtung der Seite hat sich unsere Kampagne verzögert", gibt Dieter Köhler zu bedenken. "Wir haben wohl auch die lange Arbeitsphase unterschätzt", sagt er und hofft schon deshalb auf weitere Verstärkung.