Hochdahl: „Hier traut sich keiner mehr durch“

Auf einer Infoveranstaltung zur Sanierung äußerten Bürger Zweifel, ob architektonische Veränderungen alleine ausreichen.

Hochdahl. Geplant wird in der Sandheide seit drei Jahren. Nun scheint endlich Bewegung in die Umgestaltung des Subzentrums zu kommen. Das nahm die Verwaltung zum Anlass, am Donnerstagabend Bürger über den Stand der Dinge zu informieren.

Etwa 30 Anwohner und Interessierte folgten den Ausführungen von Rebekka Junge vom Bochumer Architekturbüro wdp und erfuhren, wie das neue Zentrum des Wohnviertels gestaltet werden soll. Neue Pflasterung, die Belebung des Eichenhains mit einem Wasserspiel, eine Plattform als Ausblick ins Grüne - so soll die Sandheide zu neuem Leben erweckt werden.

"Das Wichtigste ist die Sauberkeit", sagte Baris Tay noch vor der Bürgerinformation. Schwägerin Nazan Tay bedauert die Schließung der Sparkassenfiliale und hofft auf einen Drogeriemarkt in einem der leer stehenden Geschäfte.

Dass es so ganz ohne Belebung des Einzelhandels nicht gehen wird, weiß auch Helga Dieringer von Planungsamt: "Da müssen Einzelhändler und Eigentümer Konzepte entwickeln." Außerdem sei die Stadt bemüht, mit den Grundstückseigentümern ins Gespräch zu kommen, um private Flächen zukünftig in städtische Pflege übernehmen zu können.

Kritische Stimmen wurden laut, als es um die bühnenartige Plattform ging. "Die wird zu einem Treffpunkt, an dem abends zerbrochene Flaschen liegen", fürchtet Erhard Reiche. Dem Baukirchmeister der evangelischen Kirchengemeinde gehen auch die Planungen zur Gestaltung der neuen Mitte nicht weit genug. "Es genügt nicht, alles nur neu zu pflastern. Allein dadurch wird es nicht gemütlicher", sagt er.

Das sieht auch Andrea Krabs so: "Ich würde mein Kind dort nicht spielen lassen. Für kleine Kinder ist das zu gefährlich", sagt die Anwohnerin.

Aus den Reihen der Anwesenden wurden immer wieder Zweifel laut, dass eine Belebung des Stadtteils nur durch die Umgestaltung gelingen könne. "Hier traut sich doch keiner mehr durch. Das wird sich auch nach dem Umbau nicht ändern", sagte einer der Anwesenden. Pfarrer Lutz Martini ergänzte: "Da muss man in Richtung Streetworker denken, damit Leute nicht ihr zweites Wohnzimmer im öffentlichen Raum einrichten."

In den kommenden Wochen soll es einen weiteren Workshop geben, in dem Anwohner ihre Ideen einbringen können.