Erkrath: Liebe Grüße aus der Studentenstadt Erkrath

Auf der Suche nach einem Standort für eine Dependance hat eine Fachhochschule aus Bergisch Gladbach in Erkrath nachgefragt.

Erkrath. Treffen sich zwei Studenten: "Was studierst Du denn?", fragt der eine. "Betriebswirtschaft im dritten Semester. Hab’s im letzten Semester aber ein wenig schleifen lassen. Sommer, Sonne - Du weißt schon." Nun folgt in dem fiktiven Dialog die entscheidende Frage: "Und wo bist Du eingeschrieben?" "Ich studier’ jetzt in Erkrath. Habe in Bergisch Gladbach angefangen, bin dann aber gewechselt - des besseren Umfelds wegen."

Spinnerei? Von wegen! Erkraths Verwaltungsspitze ist zurzeit damit beschäftigt, Möglichkeiten zu finden, Wünsche der Fachhochschule für Wirtschaft mit Sitz in Bergisch Gladbach zu erfüllen. Diese zum b.i.b International College in Paderborn gehörende Fachhochschule in privater Trägerschaft hat an ihrem Stammsitz bei Köln die Grenzen des Wachstums erreicht. Daraus sind Erweiterungspläne erwachsen, die in den Kreis Mettmann weisen. Nach Erkrath und Monheim, um genau zu sein.

Während sich die Leitung der Fachhochschule bedeckt hält, um sich den Mitgliedern des Kuratoriums gegenüber mit ihrer Anfrage nicht des Vorwurfs eigenmächtigen und voreiligen Handelns aussetzen zu müssen, bestätigt Erkraths Wirtschaftsförderer den Kontakt.

"Es ist richtig, dass die Fachhochschule Räume für die Fakultät und außerdem für 400 bis 500 Studenten sucht", sagte gestern Kämmerer Heribert Schiefer. Dass Erkrath diese Bedingungen erfüllen kann, "sehe ich allerdings eher skeptisch".

Hauptgrund für diese Zurückhaltung ist die Forderung der Fachhochschule, ein Gebäude anzumieten, dass sukzessive Erweiterungsmöglichkeiten bietet. Der Eigentümer des ehemaligen Firmensitzes von Bast-Bau am Niermannsweg hat bereits abgewunken. "Es wird schwierig sein, einen Vermieter zu finden, der den Wunsch nach kontinuierlicher Aufstockung der Räumlichkeiten erfüllen kann", so Schiefer.

Die Kapitulation vor der Größe der Aufgabe kommt allerdings nicht in Frage. Zu verlockend ist die Option, mit dem Titel "Studentenstadt Erkrath" das Image aufpolieren zu können. "Das wäre was", sagt Schiefer. Die Ansiedlung einer Dependance der Fachhochschule "verbinde ich zudem mit der Hoffnung, dass sich die jungen Leute nicht nur als Studenten wohlfühlen, sondern auch später hier einen Job finden.

Zweifel am Freizeitwert Erkraths lässt Schiefer nicht gelten. "Durch die Nähe zu Düsseldorf sehe da ich kein Problem." Außerdem biete Erkrath selbst auch Wohn- und Lebenqualität.