Haan: „Kommen und probieren Sie“

Erlesene Spezialitäten, süffige und ausgefallene Tropfen – das zweite Weinfest mit dem französischen Markt machte den Besuchern wieder viel Spaß.

Haan. Leben wie Gott in Frankreich - dieses Sprichwort kam wohl vielen Besuchern in den Sinn, die am Wochenende durch den Park Ville d’Eu schlenderten. Denn zwischen Blumen, Parkbänken und dem Pavillon hatten bereits zum zweiten Mal Händler aus Deutschland und Frankreich ihre Zelte aufgeschlagen, um im Rahmen des französischen Marktes und des angegliederten Weinfestes ein buntes kulinarisches Angebot zu präsentieren. Ob Hartkäse aus den Savoien, korsische Wildschweinsalami oder Plätzchen aus der Bretagne - dicht an dicht reihten sich die Marktstände mit Spezialitäten.

Die Hauptrolle spielte allerdings - wie sollte es anders sein - der Wein. Neben zwei französischen Weinkellereien aus dem Elsass und dem Loiretal waren auch fünf deutsche Weingüter mit eigenen Ständen vertreten und luden zur Verkostung ein.

"Venez, Mesdames et Messieurs! Kommen und probieren Sie!", war die lautstark vorgetragene Devise der französischen Händler. Ein Angebot, das die Besucher dankend annahmen. "Man muss die Gelegenheit nutzen", sagte eine ältere Dame, die soeben Käse aus den Pyrenäen erstanden hatte.

Im Gegensatz zu den bekannten französischen Exportschlagern hatten es Nischen-Spezialitäten deutlich schwerer. So zog der Austern-Stand zwar viele neugierige Blicke auf sich, aber nur wenige Passanten trauten sich auch zur Kostprobe am kulinarisch ungewohnten Objekt.

Die in voller Blüte stehende Parklandschaft und strahlender Sonnenschein trugen ihren Teil zur besonderen Atmosphäre bei. "Weinliebhaber und Feinschmecker sind eben gesittete Leute", sagte ein Mann lachend. In der Tat waren viele Besucher sichtlich angetan von der ruhigen, aber dennoch urgemütlichen Stimmung, die so gar nicht an ein klassisches Volksfest erinnerte.

"Das macht zwanzisch Öro!" Die Händler waren in ihrem Element, die Kunden wiederum vermittelten ihre Wünsche mit Händen und Füßen. "Einige bringen sogar ihre verbliebenen Brocken Schulfranzösisch zur Anwendung", stellte Fritz Köhler zufrieden fest. Der Kulturamtsleiter hatte das Fest mit dem Markt im vergangenen Jahr anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Haan und Eu ins Leben gerufen.

"Wir sind nicht zuletzt auch wegen Monsieur Fritz wieder nach Haan gekommen", bekundete Riri Christopher seine Sympathie für den bekennenden Frankreich-Liebhaber. Der Käsehändler aus Nordfrankreich und seine Frau Christel sind, wie die meisten Kollegen, jedes Wochenende auf einem anderen deutschen Markt zugegen.

Der Standort Haan sei jedoch allein dank der netten Gastgeber äußerst beliebt. Da der Haaner Markt außerdem zu den umsatzstärksten zählt, verwundert es nicht, dass die Organisatoren eine Neuauflage im nächsten Jahr und die Händler ihr Wiederkommen bereits fest eingeplant haben.