Haan: Polizei und Ordnungsamt - Partner für mehr Sicherheit
Die Zusammenarbeit wurde am Mittwoch vertraglich vereinbart. Der Jugendschutz soll überwacht, die Spielplätze sollen kontrolliert und die Mitarbeiter der Stadt geschult werden.
Haan. In anderen Gemeinden im Kreis Mettmann pflegen das städtische Ordnungsamt und die Polizei bereits eine enge Zusammenarbeit. Dass Mitarbeiter der Stadt Haan und Polizeibeamte der Kreispolizeibehörde Mettmann künftig gemeinsam im Stadtgebiet unterwegs sein werden, wurde am Mittwoch offiziell besiegelt. Landrat Thomas Hendele als Leiter der Kreispolizei und Bürgermeister Knut vom Bovert unterschrieben die Vereinbarung über eine Ordnungspartnerschaft, die auf unbestimmte Zeit gelten soll.
Es geht um die Vermeidung von Straftaten, den Jugendschutz, die Präsenz in Angsträumen, die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bürger. Die städtischen Mitarbeiter und Polizeibeamte werden in den Abendstunden und an den Wochenenden Spielplätze kontrollieren, um deren Verunreinigung oder Beschädigung zu verhindern.
"Der Freund der Polizei ist der Regen", sagt Hendele pragmatisch. Denn es sind die warmen Frühlings- und Sommerabende, die Jugendliche nach draußen locken. Gerne treffen sie sich auf Spielplätzen, immer öfter auch, um dort gemeinsam zu trinken. "Wir würden den jungen Leuten gerne einen Platz zur Verfügung stellen, wenn wir wüssten, dass dort nichts kaputtgeht und keine Alkoholexzesse stattfinden", sagte vom Bovert. Leider könnten die Jugendlichen das nicht garantieren.
"Die Bilanz des Alkoholmissbrauchs ist erschreckend", sagt Hendele. Die trinkenden Jugendlichen würden immer jünger, Karneval seien Zwölf- und 13-Jährige wegen Alkoholvergiftung behandelt worden. "Und dann gibt es Eltern, die holen ihre Kinder nicht von der Wache ab, weil sie nicht wissen, sie mit ihnen umgehen sollen", fügt er kopfschüttelnd hinzu.
Und deshalb wollen die neuen Partner auch Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz entgegenwirken. Dieter Dersch, Polizeidirektor und Leiter der Direktion Gefahrenabwehr: "Gaststätten sind nicht das Problem." Aber Kioske, Tankstellen und Supermärkte sollen verstärkt kontrolliert werden. "Ob wir Jugendlichen während des unerlaubten Kaufs von zum Beispiel Alkohol antreffen, ist fraglich", sagt er.
"Aber vielleicht können wir Jugendliche ansprechen und auf diesem Weg herausfinden, wo sie zum Beispiel den Schnaps gekauft haben", sagt er. Und je nachdem, ob es sich um eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat handelt, können wir den Verkauf entsprechend ahnden."
Damit auch die Frauen und Männer des Stadt Haan souverän und dominant zum Beispiel einer Gruppe 14- oder 15-Jähriger begegnen können, absolvieren zehn von ihnen seit Februar ein Verhaltenstraining, 15 von ihnen ein Kommunikationstraining. Konfliktwahrnehmung, Gefahrenbewertung, aktive Schutz- und Verteidigungstechniken, Rückzugsvarianten, Beweissicherung und Alarmierung erlernen sie von einem professionellen Fortbildungstrainer der Kreispolizei.
Vom Bovert versteht die Ordnungspartnerschaft als einen der 19 Punkte, die die Stadt im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit abarbeiten soll. Und: "Wir wollen den Klagen von Bürgern entgegen treten können und ihnen mitteilen, dass wir versuchen, die Probleme anzugehen." Natürlich seien weder Polizei noch Stadt in der Lage, sämtliche Probleme zu lösen.
Und Hendele ergänzt: "Es gibt natürlich auch mehr als diese drei Projekte, die man in Angriff nehmen könnte. Aber wir konzentrieren uns jetzt auf diese und sind zuversichtlich, Erfolge zu erzielen." In sechs bis sieben Monaten soll eine erste Bilanz gezogen werden.