Haan: Technik lässt das Team im Stich
Haaner Gymnasiasten traten beim Europa-Finale eines Roboterwettbewerbs gegen 25 Teams an. Am Ende reichte es „nur“ für Platz vier.
Haan. Den Siegerpokal haben sie aus Zürich leider nicht mit ins heimische Gymnasium nach Haan gebracht. Vielmehr reichte es beim Europa-Finale des Roboterwettbewerbs der "First Lego League" unter 25 Teams am Ende "nur" für den vierten Platz. "Das ist zwar schade, aber wir sind als Team sehr zusammengewachsen, und das ist auch sehr viel wert", sagt der 16 Jahre alte Daniel Bertram, eines der acht Mitglieder des Schülerteams "Spielmobil", nicht ohne Stolz.
Dabei wäre für die Haaner Nachwuchs-Techniker durchaus mehr drin gewesen: Das Halbfinale des "Robot-Games" wurde gegen den späteren Sieger nur knapp verloren. "Wegen eines Akku-Defektes an unserem Roboter", sagt der 15-jährige Alexander Höhn.
Zuvor hatte die nur aus Lego-Bausteinen zusammengesetzte Maschine unter anderem problemlos einen Lichtschalter betätigt, ein (Miniatur-)Haus isoliert und das Modell eines Kohlenstoffdioxid-Moleküls vergraben.
"Das reichte immerhin, um am Ende das zweitbeste deutsche Team zu werden", sagt Lehrer Roland Stiebel. Der 32 Jahre alte Physik-, Mathe- und Informatiklehrer war es, der die zwei Mädchen und sechs Jungen mit dem Lego-Technik-Kurs für das Projekt begeistern konnte und ihr Betreuer ist.
"Wir haben uns zum Teil ungerecht behandelt gefühlt", waren sich alle Teammitglieder, die aus verschiedenen zehnten Klassen der Schule kommen, einig. Grund: "Bei uns lag das Hauptaugenmerk auf dem Technik-Teil des Wettbewerbs, allerdings floss der nur zu einem Viertel in die Endabrechnung ein", sagt Daniel Bertram. In den anderen Wertungsbereichen "Design", "Teamwork" und "Präsentation" konnten andere Teams mehr punkten.
"Dabei kann man Teamwork nicht nur an einem Wettbewerb festmachen, und die anderen beiden Bereiche sind für einen Technik-Wettbewerb eher zweitrangig", sagt Franziska Kreuz und ist enttäuscht von der die Beurteilung. "Wir haben da so viel Arbeit reingesteckt."
Unterkriegen lassen sich die Schülerinnen und Schüler jedoch nicht. Im Gegenteil, denn über das nächste Ziel ist sich das Team auch schon einig geworden. Es soll die Teilnahme am "Robo-Cup" im kommenden Jahr sein. Auch im Hinblick auf die beruflichen Ziele stimmen die acht Techniker von morgen weitgehend überein.
Die berufliche Laufbahn soll bei allen in Richtung Ingenieurwesen, Informatik oder Technik gehen. Nur die 15-jährige Franziska Kreuz tanzt da ein wenig aus der Reihe. Für sie ist klar: "Ich will Rechtsmedizinerin werden."