Hochdahl: Bürgeranhörung - Supersanierung zum Nulltarif

Pläne zum Umbau der Bergstraße werden kontrovers diskutiert.

Hochdahl. "Diese Bürgeranhörung zur Sanierung der Bergstraße ist nicht die erste", sagte Reinhard Diete, Leiter der Straßenverkehrsbehörde/Straßenbau beim Tiefbauamt, am Dienstagabend in der Realschule Schmiedestraße vor 50 Zuhörern. Bereits im Dezember 2000 habe eine erste Bürgeranhörung ein Meinungsbild erstellt. Einhellig sei man damals für eine Einbahnregelung im unteren Teilstück zwischen Kattendahler- und Einmündung Schmiedestraße und gegen eine Einbahnregelung auf der Schmiedestraße gewesen.

Auch der Ausbau der Gehwege - ohne Kostenbeteiligung der Anlieger - sei unstrittig gewesen. Angesichts des damaligen Ergebnisses, eines "Konglomerats von Wünschen und Vorstellungen", so Diete, habe der Umweltausschuss seinerzeit von einem Beschluss abgesehen und die Verwaltung beauftragt, zwei Pläne zu erstellen - für eine reine Sanierung und für eine komplett den Verkehrsbedarf berücksichtigende Variante.

Bevor er letztere darlegte, gab Diete den Eigentümern anliegender Grundstücke Gelegenheit, sich über die individuellen Kosten zu informieren. Bei geschätzten Gesamtkosten von 320 000 Euro müssten sie rund 132 000 Euro aufbringen.

Mit dieser Information war die Meinungsbildung der Anlieger so gut wie abgeschlossen: Die Gehweg-Sanierung reicht aus. O-Ton aus dem Publikum: "Es ist alles wunderbar, wie es ist, warum sollen wir ein Schweinegeld reinstecken?" Kommentar eines anderen Besuchers, der kein Anlieger sein dürfte: "Wenn Sie nicht selber zahlen müssten, würden Sie zustimmen." Tatsächlich gab es keine Einwendungen, ja, eher Akzeptanz zur Einrichtung einer Tempo 30-Zone und einiger verkehrssichernder Maßnahmen im Bereich der Geschäfte. Dafür wurde die Einbahnregelung wieder infrage gestellt.

Unter anderem fürchten Geschäftsleute wie der Apotheker Klaus Sauerwein Kundenschwund: Die Zufahrt würde erschwert. Eigentümerin Marianne Söhnchen meinte zu den Plänen: "Der einzige Gewinn ist die Optik".