Erkrath: Bruchhausen - Kinder fluten Insel in der Südsee
Der "Tag der offenen Tür" des Naturschutzzentrums stand in diesem Jahr unter dem Thema "Klima". Der aktuelle Anlass: ein Schulprogramm zum Klimawandel.
Erkrath. Man musste schon wissen, wo man die "Erde" in (fast) korrektem Maßstab und Abstand zur "Sonne" suchen sollte. Die lag, etwa so groß wie eine Bowling-Kugel, leuchtend gelb am Stand der Sternwarte Hochdahl. Quer über den "Festplatz" (sonst Parkplatz) des Naturschutzzentrums Bruchhausen musste man am Sonntag laufen, um den nur perlgroßen Kopf der Stecknadel im Zeltpfosten des Nabu-Standes zu finden.
Der "Tag der offenen Tür" des Naturschutzzentrums stand in diesem Jahr unter dem Thema "Klima". Der aktuelle Anlass: ein Schulprogramm zum Klimawandel, das das Zentrum in Kooperation mit vier weiteren "Anbietern naturkundlicher Entdeckungsräume im Kreis Mettmann und in Düsseldorf" aufgelegt hat.
So vermittelt die Sternwarte Grundlagenwissen über Sonn- und Erdbewegung. "Wer nicht weiß, wie die Jahreszeiten entstehen, versteht auch Klimaphänomene nicht", so eine Mitarbeiterin. "Sind wir die nächsten?" fragte der Stand von Löbbeke-Museum und Aquazoo und zeigte beeindruckende Fossilien von Trilobiten, Ammoniten, Quastenflossern, Knochen von Dinosaurier und Neanderthaler - allesamt Opfer früherer Klimakatastrophen der Erdgeschichte.
Vergnüglicher und daher gefragt war die "Polkappenschmelze" des Zeittunnels Wülfrath. So kneteten, mit tätiger Hilfe ihrer Eltern, Lennard (4) und Jonas(7) Gartenbröker zunächst eine Südseeinsel samt Bananenpalme und eine Polarinsel mit Pinguin, um sie anschließend mittels schmelzender Eiswürfel zu fluten.
Gegen den Artenschwund infolge des Klimawandels warben auch die Naturschutzverbände, zeigten artgerechte Nistmöglichkeiten für Vögel, boten Wildbienenheime zum Selbstbohren. "Mehr Natur in Haus und Garten zulassen!", forderte der Nabu. "Für die Vögel sind Städte Fels- und Steinwüsten mit grünen Nahrungs-Oasen dazwischen", sagte Vorstandmitglied Helga Willmes. "Aber manche sind nur eine Fata Morgana."
Frische Zweige typischer Gartengehölze hatte sie beschriftet: Je eine Null erhielten Rhododendron und Forsythie. Sie ernähren keine einzige Vogelart. Kirschlorbeer bieten nur zwei, Feuerdorn vier Arten Nahrung. Die Vogelbeere hingegen nährt 63 Vogelarten, die Vogelkirsche 48 und Weißdorn 32.