Hochdahl: Modellbauer - Ein Kapitän mit Papp-Patent

Wenn Hans Loh aus 4000 Teilen ein Schiff basteln kann, ist der 50-Jährige in seinem Element.

<strong>Hochdahl. Der Modellbau hat den Postbeamten schon in jungen Jahren fasziniert. Das kleine Foto eines Segelschiffs auf einer Erdnussverpackung animierte ihn, sein erstes eigenes Modell zu bauen, damals noch aus zusammengesuchten Verpackungsteilen, eine Walnuss bildete den Bug. "Irgendwann hat mich das nicht mehr losgelassen", erinnert sich der 50-Jährige. Später, Mitte der 80er Jahre, entdeckte der Erkrather im Schifffahrtsmuseum Bremerhafen den Kartonbausatz eines Schiffes. Seitdem klappert Hans Loh in seiner Freizeit mit der Schere.

"Ich sitze stundenlang da und überlege, was wohin gehört." Hans Loh über sein Hobby

Für sein Hobby braucht Loh vor allem eines: Eine ruhige Hand. Mit dem Federmesser und einer scharfen Schere löst er die Bauteile aus den Kartonböden und bereitet sie auf den Zusammenbau vor. Bevor er die vielen kleinen Einzelteile mit Pinzette, Klammern und Kleber zusammensetzen kann, kommt der härteste und für Hans Loh der faszinierendste Teil des Modellbaus - der Schritt vom flachen Karton zum dreidimensionalen Modell.

Und der beginnt im Kopf. "Ich sitze stundenlang da und überlege, was wohin gehört", sagt Loh. Dabei helfen ihm auch Bilder und Pläne der großen Schiffe, die der Modellbauer sich aus Büchern besorgt. "Das Modell muss im Kopf fertig sein, bevor der Bau losgeht."

Hans Lohs aktuelle Baustelle ist die Zenith, ein großes Kreuzfahrtschiff aus der Papenburger Meyerwerft. In etwa 50 Stunden wird aus den Kartonbögen mit den aufgedruckten Einzelteilen ein schmuckes Kreuzfahrtschiff. "Die Knickkanten sind das wichtigste", sagt Loh. Mit ihnen verbindet er die kleinen Teile, teilweise mehr als 4000 pro Modell, zum großen Schiff.

Beim Basteln an seinen Modellen kommt Loh zur Ruhe. "Das ist für mich total entspannend", sagt er. Was den hohen Detailgrad seiner Schiffe im Maßstab 1:500 angeht, bleibt der 50-Jährige bescheiden. "Man braucht da nicht so viel Können für, das kann eigentlich jeder machen."