Hochdahl: Wie viel Luxus darf es sein?

Hochdahler Markt: Auf der Bürgeranhörung zur Sanierung entbrannte ein Streit über das Ausmaß der Erneuerung von Steinen und Beiwerk.

Hochdahl. Linden in Dreier- und Sechserreihen und Bilder von indirekter Beleuchtung in Baumscheiben konnten bei der Bürgeranhörung am Mittwochabend wenig beeindrucken. Auch der Frage, ob sich rotes Granit-Natursteinpflaster nun flussähnlich über den Markt schlängeln oder lieber wie ein Karree angeordnet werden sollte, wurde geringes Interesse entgegengebracht.

Christoph Windges, Einzelhändler und Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft

Rund 80 Besucher saßen im Bürgerhaus, als Ingenieur Markus Ridder drei Planungsvarianten für die Neugestaltung des Hochdahler Marktes vorstellte. Detailliert erklärte er vor konzentrierten Gesichtern, wie die rund 7500Quadratmeter des Marktes aussehen könnten. Bei allen Varianten wird Wert auf die einheitliche Gestaltung und ein trittsicheres Pflaster gelegt.

Beim Thema Finanzierung waren dann zunehmend verschränkte Arme und verärgerte Gesichter im Publikum zu sehen. "Wir gehen von etwa 1,4 Millionen Euro Gesamtkosten aus.

Davon trägt die Stadt 40, die Anwohner tragen 60 Prozent", erklärte Leiter des Tiefbauamtes, Heinz-Peter Heffungs. Erst nach wiederholten Fragen von kopfschüttelnden Bürgern wurde er genauer: "Auf die Anwohner des Hochdahler Marktes 18bis 24 beispielsweise entfallen über 100000 Euro."

Nach den offiziellen Erläuterungen waren viele Fragen offen geblieben - rund zwei Stunden wurde im Anschluss hitzig diskutiert. "Hier werden Pläne und Kosten präsentiert, aber in keiner Weise wird gefragt, was Bürger eigentlich will", beschwerte sich Hermann Hagenbeck.

Sohn Martin Hagenbeck war ähnlicher Meinung. "Es ist keine Frage, dass das Pflaster erneuert werden muss. Aber warum so kompliziert? Wir sind hier doch nicht auf der Kö." Weil "wir hier nach vorne wollen", ist die Meinung von Lebensmittelhändler Christoph Windges. Daher begrüßt er das Aufstellen von Spielgeräten - räumt allerdings ein, "dass man die jetzigen Lampen woanders hinstellen sollte".

Ute Jarzebski würde sich eine öffentliche Toilette auf dem Markt wünschen, "doch darüber wird aus Angst vor Vandalismus nicht nachgedacht." Georg Höhn stellte die gesamte Planung in Frage: "Warum so ein großer Plan? Warum wird nicht einfach das saniert, was da ist?" Diesem Ansinnen hatte Heffungs bereits zuvor eine Absage erteilt. Die jetzigen, minderwertigen Natursteine zu sanieren, sei nicht möglich.

Dass andere Anregungen von Bürgern hingegen in die weitere Planung einfließen werden, betonte Fabian Schmidt. "Das arbeiten wir ein", versicherte der Dezernent gestern. Seine persönliche Meinung zum Ausbau lautet: "Wenn man etwas macht, sollte man es auch richtig machen."