Kinder schlüpfen in die Haut ihrer Vorfahren
Die Stadtranderholung stand unter dem Motto „Reise durch die Zeit — Römer, Ritter, Roboter.“
Mettmann. Mit einem Abschlussfest ist die Stadtranderholung zu Ende gegangen. Vorausgegangen waren drei Wochen Spiel und Spaß, Kreativität und Unterhaltung für Schulkinder zwischen 6 und 13 Jahren. Die 98 Teilnehmer und ihre 14 Betreuer zeigten bei der Feier deutlich, warum das Ferienprogramm der Diakonie seit 60 ein Dauerbrenner ist. Generationen von Mettmannern haben bereits einen Teil ihrer Sommerferien bei der Stadtranderholung im evangelischen Gemeindezentrum Donaustraße verbracht und waren alle begeistert.
Das Motto „Reise durch die Zeit: Römer - Ritter - Roboter“ bildete den thematischen Rahmen für die diesjährige Ausgabe. Jeden Tag wurde eine andere Epoche der Menschheitsgeschichte als Tagesprogramm ausgerufen und die einzelnen Gruppen und Workshops orientierten sich daran. Am „Mittelalter-Tag“ etwa fertigte die Bastelgruppe mittelalterliche Münzbeutel und Polsterschwerter an, bevor es zur Exkursion auf die Burg Altena ging. Die Ausflüge waren die Höhenpunkte jeder Ferienwoche. Für die römische Antike besuchte man zum Auftakt den archäologischen Park in Xanten und für den Wilden Westen zum Abschluss den Themenpark „Fort Fun“ im Sauerland.
Für die Kinder ist die Stadtranderholung jedes Mal einer der Höhepunkte des Jahres. Sie genießen es, für drei Wochen aus ihrem digitalisierten Alltag herauszukommen. „Bei uns herrscht Handyverbot“ erklärt Nils Krefting (26), einer der Leiter des Organisations-Teams. „Am ersten Tag wird noch nachgefragt, aber spätestens am Nachmittag des zweiten Tages haben die meisten ihre Internet-Endgeräte total vergessen“.
Ferienprogramm ist das pralle Leben, mit Freunden, vielen neuen Erfahrungen und Bewegung im Freien. Die Hitze- und Trockenheitswelle machte den meisten Kindern wenig aus, trotzdem war die „Wasserschlacht“ auf der Terrasse des Gemeindezentrums natürlich eine willkommene Erfrischung. Mit Wasserpistolen und Wasserbomben kühlten sich die Kinder gegenseitig ab, auf dem Dach lauerten „Scharfschützen“ auf Überraschungsmomente.
Zwei kurze Filme, die die Videogruppe selbst produziert hatte, zeigten den Eltern und Großeltern beim Abschlussfest, wie viel Spaß ihre Sprösslinge hatten. Außerdem führte die Theatergruppe auf, was sie in den vergangenen drei Wochen einstudiert hatte. Dabei sorgten Zitate von Betreuern und Insider-Sprüche für viele Lacher und Applaus im Publikum. Lea Pulst (23) war in diesem Jahr zum ersten Mal im Leitungs-Team und moderierte die Show. Wie viele andere war sie schon früher als Kind bei der Ferienfreizeit dabei und ist nun als Organisatorin zurückgekehrt. Das Gleiche gilt für Jan Schulte-Baukloh. Der 20-Jährige ist seit zwei Jahren dabei und fehlte leider auf der Abschlussfeier: Für ihn hatte am Mittwoch seine Ausbildung zum Speditionskaufmann begonnen.