Jubiläum in Mettmann Musikschule feiert 50. Geburtstag und blickt zurück

Mettmann · Sie wird von allen Seiten für ihr Angebot gelobt. Und steht doch oft wackelig da.

(von) 1973 durch Hans Biefang, Amtsleiter Verwaltung Hubbelrath gegründet und 1974 durch die kommunale Neugliederung von der Stadt Mettmann als Trägerin übernommen, feiert die Musikschule jetzt einen runden Geburtstag. Groß gefeiert werden soll im September. Anders als zum 30. Jubeltag des Bestehens gibt es zum 50. keine Jubiläumszeitung, dabei gibt es einiges über die Bildungseinrichtung, die über die Stadtgrenzen hinaus einen guten Ruf genießt, zu erzählen.

Karl-Heinz Kensche, Klavier-Lehrkraft der ersten Stunde, später zusammen mit Martin Hörisch und Johannes Markus Lachenmaier gemeinsamer Musikschulleiter und nach seiner Pensionierung als stellvertretender Vorsitzender im Freundeskreis Musikschule aktiv, kennt Geschichten und Anekdoten. Er erinnert an Campino, der als Andreas Frege an ebendieser Einrichtung „vier Jahre das Trompetenspiel erlernte“ und seine langjährige Schülerin Franziska von Busse, heute Radiomoderatorin sowie Ausflüge in den 1980er-Jahren nach Schweden. „Da haben wir unser musikalisches Know-how vorgestellt“. Eine „sehr amüsante Fahrt“, in der eine „sehr dünne Rotweinschorle“ unvergesslich bleibt. Anfangs auf verschiedenste Adressen verteilt, erfolgte 1978 nach den Sommerferien der Umzug in das Haus, in dem die Musikschule noch heute residiert. Zur akustischen Ausdämmung wurden dort die Räume mit Filz ausgekleidet, „das stank noch jahrelang“, erinnert sich Kensche an den strengen Geruch. „Die notwendigen Klaviere wurden beinahe vergessen“, also wurde kurzerhand ein Handel mit René Heinersdorff senior abgeschlossen, „der verkaufte uns ein paar Klaviere“. Übrigens kam auch der Flügel, der zuvor den Rathaussaal geschmückt hatte, an die Düsseldorfer Straße.Musikalisch bemerkenswert war 1979 die Gründung einer Jazzklasse durch Wolfram Ringpfeil. „Es war die Begründung einer Ära.“ Als die Stadthalle 1982 eingeweiht wurde, saß Kensche nicht bloß am Klavier; es gab die erste gefeierte Jazz-Session, die fünfte Jazz-Session führte 1987 dann in die Partnerstadt Laval, 1991 war mit der neunten Auflage schließlich in letztmaliger Formation Schluss. Immer wieder wurde Neues ausprobiert. Musikschulkonzerte im Wohnstift Königshof gehörten ebenso dazu, wie die gemeinsame Orchesterzusammenarbeit mit dem Heresbach-Gymnasium oder aber auch Kooperationen mit anderen Lokalmatadoren wie der ambitionierten Laienspielgruppe „Knallfrösche“ beim Stück „Peterchens Mondfahrt“. Bereits 1979 als Gitarrenlehrer eingestellt, erinnert Karl-Heinz Kensche auch gerne an seinen Kollegen Christoph Kirschbaum. Das Urgestein hat schon Generationen von Schülern das Geheimnis der Gitarrenmusik gelüftet, auf seinem Youtube-Kanal finden sich Beispiele seiner Kompositionen wie das Neanderthal-Musical.

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