Mettmann: Neujahrskonzert auf irisch

Musik, Kunst und Literatur – an der Poststraße schlägt das Herz für die Kultur weiter.

Mettmann. Für ein Neujahrskonzert der etwas anderen Art sorgte der Wülfrather Folk-Musiker Tobi Ferber im Art-Werk. Dass er ab und an mit seinem Gitarrenkoffer auf der grünen Insel unterwegs ist, hätte er nicht erzählen müssen. Irish Folk aus dem Liederbuch ist nicht sein Ding, das war nicht zu überhören. Tobi Ferber spielt seine Instrumente so, als würde er irgendwo auf der grünen Insel in einem Pub zwischen Einheimischen sitzen. Und er passte ins neue Art-Werk-Ambiente und bescherte den mehr als 30 Zuhörern einen unterhaltsamen Abend.

Mit einer Toaster-Ausstellung und einer Menge neuer Ideen hatte das Mettmanner Art-Werk vor drei Monaten eine Neuauflage gestartet. Damals hatte die Inhaberin Gabriele von Mauschwitz den Geschäftsbetrieb an der Poststraße eingestellt. "Ich möchte gern zeitlich unabhängiger und gemeinnützig arbeiten, das kann ich bei einem normalen Einzelhandelsbetrieb alleine nicht leisten", sagte sie damals. Das Art-Werk wurde in einen gemeinnützigen Verein umgewandelt. "Wir wollen eine Anlaufstelle für Kulturtreibende sein", sagt Gabriele von Mauschwitz, die den Vereinsvorsitz übernommen hat. Unterstützt wird sie von einem engagierten Vereinsvorstand, zu dem unter anderem Dagmar Grotendorst und der Mettmanner Maler Harald Feyen gehören.

Veranstaltungen für Dich und mich von Dir und mir - so lautet das Motto, mit dem kulturelle Projekte angeschoben werden. Einige davon sind schon sehr konkret, so wie die Musikreihe "Art-Werk unplugged" und ein Literaturkreis, der sich mit literarischen Klassikern befasst. Außerdem trifft sich einmal im Monat das Frauennetzwerk in den gemütlichen Räumen.

Mit dem klangvollen Namen "Schuhbidu" kündigt sich eine weitere Ausstellung an. In Kooperation mit Schuhmachermeister Rolf Rainer wird es diesmal um Schuhe gehen. Und ab Februar öffnet sich für die jüngsten Besucher der magische Koffer mit allerlei Überraschungen.

"Ein Vater sprach uns an, ob nicht mal eine Jugenddisco stattfinden könnte. Wir haben den Kontakt zum Club K und zum Kulturamt hergestellt. Vor kurzem fand die erste Schools out Party statt", erzählt Gabriele von Mauschwitz.

Kontakte gibt es auch zu Mettmanner Künstlern und zum Mehrgenerationenhaus. Wann also sollte man dem Art-Werk unbedingt einen Besuch abstatten? "Wenn man künstlerisch tätig ist oder sein möchte. Wenn man Ideen hat und Mitstreiter sucht. Oder wenn man selbst etwas präsentieren möchte", sagt Gabriele von Mauschwitz. Und vor allem dann, wenn man Lust auf ein lebendiges Kulturleben hat. Noch ist das Art-Werk ein Geheimtipp inmitten der Mettmanner kulturellen Diaspora. Das könnte sich allerdings schon bald ändern.