Gesundheit in Mettmann Stadt bestätigt Legionellen im Trinkwasser der Kita Rheinstraße

Mettmann · Trotz Befall sei die Gefährdungsanalyse der Stadt zum Ergebnis gekommen, dass keine Gefährdung vorliege. Die Leitungen können erst gespült werden, wenn ein neuer Heizkessel eingebaut wurde.

 Die Kita an der Rheinstraße. Hier gab es einen Legionellenbefall im Trinkwasser.

Die Kita an der Rheinstraße. Hier gab es einen Legionellenbefall im Trinkwasser.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Nach knapp sechs Wochen Hinhalten und zahlreichen nicht oder unzureichend beantworteten Nachfragen eines besorgten Vaters hat der Justiziar der Stadt Mettmann, Richard Bley, jetzt geantwortet und den Legionellenbefall im Trinkwasser der Kita Rheinstraße bestätigt. Bei einer Prüfung am 25. April wurde demnach der zulässige Wert von 100 kBE (Kolonnie-bildenden Einheiten) pro 100 Milliliter Wasser bei neun von zwölf Proben um das Neun- bis Fünfzigfache überschritten.

Bley gibt einerseits zu, dass eine Information der Eltern an der Kita Rheinstraße „bedauerlicherweise unterblieben“ sei. Andererseits verlange das Gesetz nicht die Weitergabe von konkreten Laborbefunden. Es sei lediglich über das Ergebnis der „Gefährdungsbeurteilung“ zu berichten.

Und die sei zu dem Ergebnis gekommen, dass keine Gefährdung vorliege. Denn es habe keine Einschränkungen für die Verwendung des Trinkwassers gegeben.

Die betroffenen Leitungen seien „kurzfristig saniert“ worden. Und das Gebäudemanagement hat laut Auskunft von Bley sogar noch mehr getan. Es wurden Filter vor alle Wasserhähne montiert, um „von vornherein jegliche Gefährdung auszuschließen“.

Laut dem Antwortschreiben der Stadt könne das eigentliche Problem nur dadurch gelöst werden, dass der alte Heizkessel ausgetauscht wird, der zugleich für die Warmwasseraufbereitung zuständig sei. Die bisherige Anlage sei nicht in der Lage, eine so hohe Temperatur im Wasser – von mehr als 65 Grad – zu erzeugen, um die Leitungen thermisch zu spülen und die Legionellen so abzutöten.

Nur in Duschräumen
gebe es eine konkrete Gefahr

Bley nennt keinen konkreten Zeitpunkt, zu dem die untaugliche Warmwasseraufbereitung durch eine taugliche ersetzt werden kann. Er spricht von „in den nächsten Tagen (Wochen?)“. Da Legionellen über Wasserdampf eingeatmet werden müssen, um schwere Lungenentzündungen hervorzurufen, gebe es nur in Duschräumen eine konkrete Gefahr.

Hier hakt der betroffene Vater ein und verweist auf einen Wasserbrunnen im Außenbereich der Kita.

Dort entstünden ebenfalls Aerosole, die möglicherweise Legionellen-verseucht sein könnten.