Mettmann: Stadtplanung - „Der Phönix muss aus der Asche steigen“
Ein Textilunternehmen und ein Markt für Unterhaltungselektronik wollen ins Königshof-Galerie einziehen.
Mettmann. Der Mettmanner Bauverein (MBV) ist zuversichtlich, dass sowohl die Pläne für die Kö-Galerie im ehemaligen Karstadt-/Hertie-Haus als auch für den Neubau des Kö-Karrees umgesetzt werden.
Bislang hat der Investor der Kö-Galerie, das Bonner Unternehmen Phoenix development, mit Rewe Runkel nur einen Ankerbetrieb für das neue Mettmanner Einkaufszentrum gefunden.
Mit zwei weiteren Betrieben (Textil und Unterhaltungselektronik) stünden die Bonner kurz vor Vertragsunterzeichnung. "Und wenn die nicht unterzeichnen", so MBV-Vorstandsvorsitzender Volker Bauer, "stehen weitere Interessenten schon bereit."
Es brauche nur noch die Initialzündung durch diese zwei Ankerbetriebe, damit die restlichen Flächen der Kö-Galerie und die Einzelhandelsflächen des Kö-Karrees (1800 Quadratmeter) vermietet seien.
Auf die Frage, was passieren würde, sollte die Kö-Galerie nicht kommen, sagte Ex-Bürgermeister und MBV-Vorstandsmitglied Bodo Nowodworski: "Wir bekommen unsere Geschäfte sicherlich auch dann vermietet, aber das ganze Konzept würde nicht mehr funktionieren. Dann zerfleddert die Innenstadt. Deshalb muss der Phönix im wahrsten Sinne des Wortes aus der Asche aufsteigen."
Zur Kritik der Aulen Mettmanner an der Fassadengestaltung des Königshof-Karrees, erklärt Bauer, dass diese Frage noch völlig offen sei.
"Es wird aber sicherlich keine Replik einer niederbergischen Fachwerkfassade geben", sagte Bauer an die Adresse der Aulen, die sich eine Bebauung wünschen, die sich harmonisch in die Umgebung einpasst, oder in einem spannenden Kontrast dazu steht.
In den rund 50 Wohnungen, die über den Geschäften des Kö-Karrees entstehen sollen, will der Bauverein den Service betreutes Wohnen anbieten. Bauer: "Das werden wir mit einem Kooperationspartner durchführen."
Zudem sollen alle Wohnungen altengerecht ausgestattet werden. Denn die Zahl der Mieter des Bauvereins wird immer älter. In zehn Jahren, sagt die Statistik, werden knapp 60 Prozent aller Mieter 60 Jahre und älter sein.
"Deshalb wollen wir in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass immer mehr Wohnungen so ausgestattet werden, dass die Menschen so lange wie möglich in ihren vertrauten vier Wänden bleiben können. Denn das wollen die Mieter", so Nowodworski. Bislang sind lediglich fünf Prozent der mehr als 2000 Wohnungen des Bauvereins altengerecht.
Außerdem soll der Bereich "wohnbegleitende, haushaltsnahe Dienstleistungen" weiter ausgebaut werden. "Das ist inzwischen so gut angekommen, dass wir überlegen müssen, für dieses Angebot eine Vollzeitkraft einzustellen", so Bauer.