Stadtentwicklung in Mettmann Diskussion – was wird noch alles in der Kirchendelle gebaut?
Mettmann · Wenige Minuten vor dem Standortbeschluss zum Neubau der Gesamtschule Auf dem Pfennig führte der Technische Beigeordnete zwei weitere Bauprojekte in unmittelbarer Nachbarschaft ein. Das hat den Bürgerverein Metzkausen misstrauisch gemacht.
„Es gibt überhaupt keine Absicht, geschweige denn irgendwelche Pläne, über den Bau der Gesamtschule mit ihren Nebennutzungen hinaus, auf den künftigen, städtischen Flächen in der Kirchendelle eine bauliche Entwicklung voranzutreiben“, stellt der Technische Beigeordnete Tobias Janseps klar. Janseps reagiert damit auf Befürchtungen, die der Vorsitzende des Bürgervereins Metzkausen geäußert hat.
Knackpunkt sind zwei Projekte. Dabei geht es zum einen um den Bau eines Einzelhandelszentrums an der Hasseler Straße; zum anderen um eine Bauvoranfrage für mehrere Mehrfamilienhäuser, die in der Kirchendelle gebaut werden sollen. Beide Projekte seien auf Grundstücken geplant, die nicht zu dem Landkauf der Stadt Auf dem Pfennig gehören. Im Falle des Einzelhandelszentrums gehe es um eine Fläche an der Hasseler Straße in Privatbesitz, unmittelbar neben dem jetzt von der Stadt zu erwerbenden Land. In einer Pressemitteilung macht die Verwaltung mit den Worten „Silberstreif am Horizont“ deutlich, dass die Nahversorgung in der Kirchendelle seit Schließung eines Edeka-Marktes an der Florastraße im Jahr 2017 verbesserungswürdig sei. Ein Unternehmen habe konkret den Wunsch geäußert, westlich der Hasseler Straße, oberhalb des Kindergartens Kirchendelle, ein Nahversorgungszentrum zu eröffnen. Solche Einzelhandelsflächen würden aktuell mit Wohnbebauung in den Obergeschossen über dem Markt kombiniert. Zurzeit prüfe die Stadt, ob eine Verlagerung des Einzelhandels von der Florastraße an die Hasseler Straße mit dem städtischen Einzelhandelskonzept vereinbar sei.
Bei dem zweiten Projekt handele es sich um eine private Fläche auf der Südseite der Straße Auf dem Pfennig. Dort gebe es „seit längerem“ konkrete Pläne zu einer Randbebauung „mit wenigen Punkthäusern“. Befürchtungen, diese Pläne seien der Beginn für eine Bebauung der gesamten Kirchendelle, weist der Technische Beigeordnete Tobias Janseps entschieden zurück.
Den Vorsitzenden des Bürgervereins Metzkausen, Gregor Neumann, beruhigt all das nicht. Er spricht von einer „auffälligen Häufung“ von Großprojekten in der Kirchendelle – mit der Gesamtschule, der neuen Feuerwache, dem nun eingebrachten Einzelhandelszentrum, den neuen Mehrfamilienhäusern und der Entwässerung. „Das Problem für uns ist, dass dies nun scheibchenweise alles hintereinander kommt.“ Die mehr als 1000 Mitglieder des Bürgervereins seien gespannt, ob es für Gesamtschule und Einzelhandelszentrum eine gemeinsame Verkehrsplanung geben werde. „Wir glauben, dass beides zusammen zu einer erheblichen Zunahme des Verkehrs führen wird.“