Partyraum steht in Flammen — 22-Jähriger schwer verletzt
In der Nacht zu Dienstag hatte es in einer Kellerwohnung an der Eidamshauser Straße in Mettmann offenbar eine große Stichflamme gegeben.
Mettmann. Vor dem Trendshop Michel steht Inhaber Peter Michel und ist fassungslos. Sein Sohn Elias hat die Nacht im Mettmanner Krankenhaus verbracht, einer seiner Freunde liegt mit schwersten Brandverletzungen in einer Duisburger Spezialklinik. In der Nacht haben sich dramatische Szenen abgespielt. Was war passiert?
„Bis 12 Uhr war ich selbst bei der Feier dabei“, sagt Peter Michel, dem das Mehrfamilienhaus an der Eidamshauser Straße gehört. In den beiden Obergeschossen wohnt eine sechsköpfige Familie, im Erdgeschoss betreibt Michel gemeinsam mit seiner Frau den Kiosk. Direkt unter dem Büdchen liegt eine als Partyraum genutzte Wohnung. Als Peter Michel gegen 0 Uhr den Partyraum verlässt, feiert sein Sohn Elias mit zwei Kollegen weiter.
Etwa gegen 2 Uhr morgens kommt es auf einmal zu einer großen Stichflamme in dem Partyraum. Nach Angaben der Mettmanner Feuerwehr aufgrund der unsachgemäßen Handhabung eines mit Ethanol betriebenen Tischkamins. Zur genauen Brandursache hat die Kriminalpolizei ihre Ermittlungen aufgenommen.
„Mein Sohn hat mir erzählt, dass sofort alles in Brand stand“, sagt Peter Michel. Elias Michel rannte zur Dusche um die Flammen an seiner Kleidung und an seinem Körper zu löschen.
Einer seiner Freunde löschte ebenfalls unter der Dusche die Flammen. Beide konnten aber nicht mehr verhindern, dass ein 22-jähriger Mettmanner durch die Flammen lebensgefährlich verletzt wurde.
Der Mettmanner, der in Heidelberg studiert, wurde von der Feuerwehr in einer Duisburger Spezialklinik gebracht, wo seine schweren Verbrennungen behandelt werden. „Weil das ganze Treppenhaus voller Rauch war, ist mein Sohn dann von Außen auf den Balkon der Wohnung im ersten Stock geklettert“, sagt Peter Michel. Dort trat er die Terrassentür ein. Weil die Bewohner aber in der Wohnung darüber schliefen, musste Michel durchs Treppenhaus. Er weckte und warnte die Familie vor dem lebensgefährlichen Rauch. Beim Verlassen der Wohnung zogen sich die sechs Familienmitglieder eine Rauchgasvergiftung zu. Sie wurden ins Velberter Klinikum gebracht und dort ärztlich versorgt.
Der Einsatz der Feuerwehr endete erst kurz vor 4 Uhr. Nach einer ersten polizeilichen Brandschau wurde die vom Feuer schwerbeschädigte Kellerwohnung von der Kriminalpolizei für weitere Untersuchungen beschlagnahmt.
Die beiden über dem Partyraum liegenden Wohnungen, die durch Rauch und Ruß des Brandes ebenfalls betroffen sind, konnten nach Lüftung und einer ersten Reinigung freigegeben und wieder bezogen werden.
Wegen der hohen Anzahl an Verletzen waren insgesamt zwei Notärzte und fünf Rettungswagen notwendig, um die Patienten in unterschiedliche Krankenhäuser und Kliniken zu bringen. Die eingesetzten Notärzte kamen aus Mettmann und Ratingen, die Rettungswagen aus Mettmann, Erkrath, Wülfrath, Haan und Ratingen. Die Feuerwehr war mit sieben Fahrzeugen und 26 Wehrleuten am Einsatzort.
Der insgesamt entstandene Sachschaden ist zurzeit noch nicht genau zu beziffern, dürfte jedoch nach ersten polizeilichen Schätzungen mindestens mehrere zehntausend Euro betragen.