Freizeit in Mettmann Radtouren ins Grüne mit dem ADFC
Mettmann · Hin da!, sagen die ADFC-Mitglieder Mettmann – und nehmen gerne andere Radfahrer mit. Ein Blick auf die neuen Tourenangebote nach dem Motto „Stadt, Land, Überfluss“.
Das ist nicht neu, bestätigt sich aber in jedem Jahr wieder: Mit dem Frühling kommt die Lust auf Ausflüge. Um ins Umland zu kommen, wählen dazu vermehrt Menschen das Fahrrad. Und damit die Tour in bester Erinnerung bleibt, Vergnügen bereitet und nicht zum frustrierenden Erlebnis wird, will die Outdoor-Expedition gut geplant sein. Hier kommen als versierte Organisatoren die Mitglieder des ADFC Mettmann ins Spiel, die Ortsgruppe gründete sich im November 2018 – seitdem ist Walter Lubitz an Bord und einer der sieben Tourenleiter.
Was diese glorreichen Sieben, in deren Reihe Nathalie Villiére seit Oktober 2022 ist, eint: Jeder von ihnen ist ein leidenschaftlicher Radfahrer, sie alle wissen, wo sich gute Radwege befinden oder was interessante Querfeldeinstrecken sind, wo auf den Wegen der Einkehrschwung lohnt oder es Spaß macht, seinen Proviant zu verpicknicken. Und stimmen die Rahmenbedingungen, dann gilt: Keine Angst vor größeren Distanzen. Was sie unterscheidet: die individuellen Ansprüche.
„Ich möchte keinen Wettkampf“, lautet Walter Lubitz‘ grundsätzliche Herangehensweise, „die Strecken haben es in sich, sind aber nicht zu knackig.“ Grundsätzlich bietet er Touren „mit kulturellem Aspekt“ an. „Akribisch“ ist seine Planung im Vorfeld, mit GPS strukturiert er und „fahre auf den Punkt genau diese Strecke mit der Gruppe nach.“ Bevorzugt bietet er Tagestouren – unter der Woche. Eine „echte Clique“ nutzt das Angebot regelmäßig. Darunter sind „weniger junge Leute, die müssen ja arbeiten“, aber auch nicht nur Senioren. Klassiker sind Ausflüge in den Braunkohletagebau, „das ist ja jedes Mal anders, da gibt es gravierende Veränderungen.“ Donnerstag, 20. April, geht es beispielsweise aus Mettmann übers Haus Morp in die Nachbarstadt Düsseldorf an die legendäre Kiefernstraße – einst Fokus der Hausbesetzerszene, wovon noch heute manche künstlerisch ausstaffierte Fassade erzählt.
Die Angebote sind im Radtourenportal professionell dargestellt. „Es lohnt sich, regelmäßig zu gucken“, informiert Nathalie Villiére. „Es gibt keine komplette Jahresplanung. Vieles findet sich spontan.“ Wichtig ist, neben Bebilderung und Streckenbeschreibung, eine Kilometerangabe und der Schwierigkeitsgrad. Der reicht von „egal“ bis „sehr schwer“. Dazu kommen Infos, ob es „über Stock und Stein geht“, wie Nathalie Villiére sagt, oder über ausgebaute Wege geht – wichtig für E-Biker, klassische Radler oder eventuelle Gravel-Biker.
Ziel ist es, gemeinsam
einen schönen Tag zu haben
„Nicht anzukommen ist erklärtes Ziel, sondern einen schönen Tag zu haben“, sagt Walter Lubitz über Sport in Verbindung mit Heimatkunde und etwas in der Gruppe zu machen.
„Gemeinsam statt einsam Radeln“ überschreibt Nathalie Villiére ihre Exkursionen auf zwei Rädern für Pedelec-Fahrer und Bio-Biker. Überwiegend sonntags macht sie sich auf den Weg, „geben sich andere die Kugel gibt es bei mir ein Küsschen“, spielt sie auf eine von ihr verteilte Süßigkeit an. „Ich freue mich, neue Leute ins Neanderland zu locken“, sind nicht nur die alten Hasen als Wiederkehrer, sondern neue Interessenten willkommen. Radfahren funktioniert auch als Kontaktschmiede.
Sprichwörtliche ins Blaue geht es dabei beispielsweise Dienstag, 2. Mai, aus Mettmann nach Ratingen in den Comberg-Park. Weiterhin im Programm die Feierabendtouren über zwei bis drei Stunden in und um Mettmann herum, „um sanft in die Woche“ zu starten. Wie breit das Spektrum ist, zeigt sich bei Angeboten wie der „Hüftgoldtour“ (Sonntag, 21. Mai) bei der Kuchen und Schlemmerei im Mittelpunkt stehen, bis zur „Tiger & Turtel“-Tour, die an fünf Schlössern vorbei und über 46 Kilometer geht.
Ganz klar hat Corona den Fahrrad-Boom vorangetrieben, „es gibt immer mehr Interessierte“, wissen die beiden. Nicht nur als Teilnehmende, auch als Tourenleiter sind Neulinge willkommen.