Regiobahn baut S 28-Strecke aus
Der Zeitplan ist sportlich: Ende 2017 soll die erste S-Bahn von Mettmann nach Wuppertal rollen.
Kreis Mettmann. „Wir sind absolut im Plan“, erklärt Regiobahn-Geschäftsführer Stefan Kunig. Der in der Bevölkerung viel diskutierte Ausbau der Strecke S28 in Richtung Wuppertal läuft nach diversen Vorarbeiten jetzt seit September richtig an. „Natürlich gibt es Unwägbarkeiten wie das Wetter“, die die genau ausgearbeiteten Marschrouten konterkarrieren können. Liefe aber alles wie theoretisch konzipiert, könnte das umfassende Millionenprojekt bis Ende 2017 abgeschlossen sein. Die Regiobahn-Strecke wäre dann nicht nur aus Mettmann in Richtung Wuppertal verlängert worden. Auch die Elektrifizierung wäre dann vorgenommen. Etwa 100 Millionen kostet das Projekt, dabei werden etwa 40 Prozent für die Verlängerung investiert, 60 Prozent fallen für die Elektrifizierung an, Planungshonorare inklusive.
„Sämtliche Ausschreibungen für alle Maßnahmen sind so weit. Wir erwarten in den nächsten Tagen das Baurecht“, skizziert Stefan Kunig den aktuellen Stand der Dinge. Auch die Finanzierung ist, salopp gesprochen, in trockenen Tüchern. Ursprünglich, als es um den nackten Streckenausbau ging, wurde ein Antrag auf Landesmittel gestellt. Jetzt aber geht es auch um die Elektrifizierung, das Gesamtvolumen ist nun Sache des Bundes - bei dem der entsprechende Antrag liegt. Mit guten Aussichten auf Erfolg, wie zu hören ist. Sind die Mittel bewilligt und die Baurechte erteilt, geht es an der Schleife Dornap- Hahnenfurth weiter. Nachdem das alte Postamt abgerissen wurde, konnten neue Gleise verlegt und zwei Brücken errichtet werden. Die Höhenlage wurde der Trasse angepasst, so dass die neue Trasse auf die Strecke der S9 einschwenken kann.
Kaarst, Neuss, Düsseldorf und aus dem Kreis Mettmann ins Bergische Land nach Wuppertal führt dann der Weg - neu elektrifiziert. „Zunächst wird die ausgebaute Strecke noch mit den Diesel-Treibwagen befahren.“ Ab 2019 kommen dann die ersten drei Elektro-Fahrzeuge auf die Schiene. Zwischen 2019 bis 2021 ist dann noch Mischbetrieb, dann läuft der komplette Fuhrpark elektrisch, erklärt der RegiobahnChef das Konzept. Parallel dazu ist die Fertigstellung des neuen Stellwerks der Deutschen Bahn ein Thema. Denn hier dockt das Regiobahn-System an. „Die Kommunikation muss stimmen“, beschreibt Kinig eine technische Unwägbarkeit in der Verknüpfung, die erst dann überprüfbar wird, wenn die Systeme miteinander verbunden sind.
Grünes Licht gibt es auch in Sachen Tier- und Naturschutz. Damit die rund ums Sonnborner Kreuz lebenden Uhus ungestört fliegen und von dort auf Mäusejagd gehen können, werden die Masten höher gesetzt und die Fahrdrahtaufhängungen so aufgerüstet, dass die Vögel sich nicht darauf niederlassen können - also sicher sind.