Kino in Mettmann Nach Freiluftkino kommt Film für Ukrainer
Mettmann · Sommerkino gehört in Mettmann zum Programm. Aber die Kinoleute bedenken alle Cineasten.
(von) Ist es draußen lange hell und warm, laden die Weltspiegel-Männer Thomas und Julian Rüttgers zum Freiluftkino an St. Lambertus. Vor sieben Jahren haben Vater und Sohn die Geschicke des Lichtspielhauses übernommen, das Open-Air-Kino ist eines der Glanzlichter. Auch, wenn zum Auftakt am Donnerstagabend das Wetter nicht optimal war – noch am Nachmittag hatte es geschüttet – fanden sich abends etwa 120 Leute ein, um eine Sommerkomödie über die Leinwand flimmern zu sehen.
„Das Wetter spielte mit, es blieb wenigstens trocken“, kommentiert Seniorchef Thomas Rüttgers den „gelungenen Auftakt“. Wie immer hatten die Zuschauer ihr eigenes Mobiliar mitgebracht, um es sich für den Filmgenuss bequem zu machen. „Diesmal gab es viele Leute gut eingemummelt zu sehen“, beschreibt Thomas Rüttgers. Wärmespendende Garderobe, Daunenjacken und Regencapes waren wichtigste Accessoires.
„Alle waren hin und weg“, bilanziert er den Abend in Mettmanns Oberstadt. Die Rüttgers wollen das Kino in Mettmann konzeptuell ins nächste Jahrzehnt tragen. Dazu gehört auch die kontinuierliche Weiterentwicklung verschiedener Formate, etwa Filme für Geflüchtete zu zeigen. Samstag, 14 Uhr, wird am regulären Standort Düsseldorfer Straße „Sing – die Show deines Lebens“ in ukrainischer Fassung gespielt. Lange, so informiert Julian Rüttgers, gab es den Versuch, in Kooperation mit der Stadt etwas anzubieten, weil das nicht klappte, „haben wir alleine etwas auf die Beine gestellt“.
Bereits jede Woche der Sommerferien gab es in Zusammenarbeit mit Filmverleihern Filme für Ukrainer zu sehen, „Mission impossible“ war einer davon. „Es gab Besucher, die total dankbar berichteten, das sei nicht nur ein tolles Filmerlebnis gewesen – sie wären überhaupt zum ersten Mal seit Jahren wieder im Kino gewesen“, zitiert Julian Rüttgers Filmfreunde. Mehr als 20 000 Ukrainer sind in verschiedenen sozialen Medien unterwegs. Dass für sie in Mettmann Kino gemacht wird, „hat sich schnell herumgesprochen“, sagt er über die Gäste. „Sing“ übrigens gibt es für die Geflüchteten kostenlos zu sehen, einen Snack inklusive. Ermöglicht wird das durch eine Zusammenarbeit mit Andreas Vogt von der AOK und der sogenannten Zahngoldspende. Menschen, die bei dieser Krankenkasse versichert sind, können ihr Zahngold an der Zahnklinik Düsseldorf spenden, der Erlös ist für soziale Zwecke wie diese cineastische Aktion bestimmt. „So wie das Vino-Kino oder die französische Filmreihe wollen wir versuchen, auch Filme auf Ukrainisch ein Mal pro Monat regelmäßig zu zeigen.“