Aus für Ratinger Lindwurm Karnevalsausschuss sagt Ratinger Rosenmontagszug ab

Ratingen · Der Karnevalsausschuss (KA) und die Vereine haben getagt. Es wird keinen Rosenmontagszug geben. Die ordnungsgemäße Umsetzung der Corona-Regeln sei kaum möglich. Ob die weitere Session ausfallen wird, ist unklar.

Der Ratinger Karneval ist wegen der Pandemie abgesagt.

Foto: Achim Blazy (abz)

(kle) Jetzt ist endgültig Schluss mit lustig: Im kommenden Jahr wird es keinen Rosenmontagszug und auch keinen Zug in Lintorf geben. Der Vorstand des Karnevalsausschusses (KA) und die Vereine haben getagt und sehr intensiv diskutiert.

Peter Hense, der Chef des KA, betonte, dass man sich dazu entschlossen habe, den Rosenmontagszug ganz abzusagen und nicht etwa auf Mai zu verschieben, wie es schon einmal der Fall gewesen war, als ein Sturm wütete. Für Hense stellt sich die gesamte Lage zurzeit recht diffus da. Es wäre – Stand jetzt – sehr schwierig gewesen, die Kontrollvorgaben des Landes genau umzusetzen.

Klar ist: Der Rosenmontagszug ist eine Massenveranstaltung. Wie will man da die Regeln ordnungsgemäß umsetzen? Und was kostet das Ganze? Zwei zentrale Fragen aus Sicht der Jecken, die große finanzielle Sorgen haben. Von der Landesregierung hätte sich Hense eine klare Ansage gewünscht. Vieles sei noch sehr schwammig, die Vereine müssten nun entscheiden, wie sie in der Session, die ja noch gar nicht richtig gestartet ist, verfahren wollen.

Fakt ist: Die aktuelle Karnevalssession in NRW findet wegen der Pandemie ohne Sitzungen, Bälle und Partys in Innenräumen statt. Darauf haben sich die Landesregierung und Vertreter der Karnevalsvereine nun geeinigt. „Es gibt kein Feiern um jeden Preis“, betonte Frank Prömpeler, Vizepräsident des Bundes Deutscher Karneval (BDK). Die Absage habe allerdings Empfehlungs­charakter, sagte er. Man könne nicht jedem Ortsverein vorschreiben, was stattfindet. Auch Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) bezeichnete Massenverstaltungen in der laufenden Session als „nicht verantwortbar“. Über die Rosenmontagszüge wollen die Karnevalisten zusammen mit dem Land erst im Januar entscheiden. Ratingen wollte nicht länger warten.

Die Karnevalisten können auf zwei finanzielle Töpfe zugreifen: Zum einen können sich Veranstalter bis 23. Dezember beim Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen anmelden.

Zudem gibt es auf Landesebene das Förderprogramm „Neustart miteinander“ des Landesministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Dieses unterstützt Vereine, die ihre Veranstaltungen nun absagen, mit Ausfallzahlungen.

„Jeder Verein, der der Hilfe bedarf, kann unter den Rettungsschirm schlüpfen“, sagte Prömpeler. Viele hätten ihre letzten Reserven mit der Hoffnung auf eine fröhliche Session zusammengekratzt. Und so sieht es auch in Ratingen aus. Einige Städte in der Region haben ihre Züge bereits abgesagt.

Und was wird aus dem Ratiner Prinzenpaar? Sollte alles ausfallen, so wollen die Tollitäten es in der nächsten Session wieder versuchen. Dies habe man bereits besprochen und vereinbart, betonte Hense, der anfügte, dass der KA keine weiteren eigenen Indoor-Veranstaltungen im Kalender habe.

Zumindest mit der Prinzenkürung hat sich der Karneval ja bereits stimmungsvoll zurückgemeldet. Unter dem Motto „Phönix aus der Asche“ zog das Prinzenpaar Christian (I.) Drewa und Tina (I.) Pannes, begleitet von einer Lasershow, in den Saal der Stadthalle ein.