Geschäftsleute zeigen Herz und helfen

Vor dem Laden eines Juweliers an der Bahnstraße steht ein Kleiderständer: Jeder kann warme Kleidung spendieren und einfach hinzuhängen, damit Bedürftige davon nehmen können.

Geschäftsleute zeigen Herz und helfen
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Es war keine Kundin, die das Juweliergeschäft Istanbul an der Bahnstraße 2 betrat: Die zierliche Frau fragte höflich, ob sie etwas vom Kleiderständer vor dem Laden nehmen könne. Aber klar, dafür stehe er ja dort, sagte Mustafa Ayabakan. Gemeinsam mit seiner Frau Ebro hat er ein neues Projekt für Bedürftige angestoßen: Bürger spendieren warme Kleidung zum Beispiel für Obdachlose und hängen sie einfach an den Ständer. Längst gibt es derartige Projekte schon in anderen Städten.

Für die Einen gibt es die Bücherbox, für die Anderen lebensnotwendige warme Kleidung. Ebru Aybakan hatte den Aufruf von Claudia Toncourt in der Ratinger Facebook-Gruppe „Ratinger Kaffeeklatsch“ entdeckt und war sofort begeistert: „Ich habe meinen Mann gefragt. Auch der sagte ja.“

Eine Bekannte fragte bei C&A wegen eines Kleiderständers an: Auch dort war man sofort bei der Sache. Nun fehlt nur noch eine passende Plastik-Abdeckung gegen den Regen. Und noch einen Wunsch haben die Juweliere: „Wir hoffen darauf, dass noch viel mehr Städte mitmachen und die Obdachlosen es etwas wärmer haben.“ Claudia Toncourt hatte in der Ratinger Facebook-Gruppe ein Beispiel eines Modeladens aus Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg gepostet und um Nachahmung gebeten: „Die Aktion finde ich wirklich gut. Vielleicht ist das auch etwas für unsere Stadt?“ Das bejahten Ebru und Mustafa Ayabakan und übernahmen auch den Text der Schilder aus Villingen: „Dir ist kalt? Nimm’ Dir etwas Warmes. Du willst helfen? Lass’ etwas da!“

Die nächste Aktion hat Toncourt schon vorgeschlagen: Warme Suppe gratis für Obdachlose. So steht vor dem Restaurant Hayat in Salzburg eine Tafel: „...es ist kalt draußen... Sie haben keinen festen Wohnsitz? Nehmen Sie sich eine heiße Suppe und einen Tee kostenlos mit!“

Nun hofft Toncourt denn auch darauf, dass auch in Ratingen der eine oder andere Gastronom Herz zeigt und dabei mitmacht. JoPr

www.facebook.com/kaffeeklatsch.ratingen