„Mister Eishalle“ immer dabei
Die Ratinger Eissporthalle wurde gerade 30, und Rainer Halm ist seit Anfang an dort Diskjockey.
Ratingen. Auch für DJ Rainer Halm stieg am Samstag das große Finale: die Schaumparty. Hunderte Jugendliche genossen den Spaß mitten auf der Eisfläche oder als Zaungäste außerhalb des glitschigen Vergnügens. Die Schaumparty gehört mittlerweile zum Ende der Eislaufsaison dazu wie Rainer Halm zur Eishalle, die in diesem Jahr wird 30 Jahre alt geworden ist. Denn Halm ist von Anfang an dabei. „Als ich mich damals für den Job beworben habe, wusste ich ehrlich gesagt noch nicht mal, wo Ratingen liegt.“ Rainer Halm lacht.
Damals hatte er in der Presse gelesen, dass die Stadt Ratingen eine Eishalle baut. „Da habe ich mir gedacht: Dann machen die sicher auch eine Eisdisko, und habe einfach mal eine Bewerbung losgeschickt.“ Er bekam erst eine Einladung zum Vorstellungsgespräch und dann den Zuschlag für den Job. Inzwischen ist der 51-Jährige aus der Ratinger Eishalle ebenso wenig wegzudenken, wie die Eislauffläche oder die Tribünen. Die Ratinger sind quasi mit ihm aufgewachsen. „Erst kommen die Kinder von ganz klein auf — bis sie 18, 19 werden. Dann werden sie flügge, haben ein Auto und bewegen sich auch außerhalb von Ratingen. Aber wenn sie dann irgendwann selbst Kinder haben, dann kommen sie wieder her. Es haben mir hier schon Leute ihren Nachwuchs vorgestellt und gesagt: Hier bei der Eisdisko, da haben wir uns kennengelernt.“
Dabei hat sich einiges geändert im Laufe der Zeiten. Statt LPs oder Singles werden heutzutage CDs aufgelegt. Und die Eishalle ist nicht mehr die einzige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche: „Als wir angefangen haben, da gab es in Ratingen exakt eine Disko. Für die Jugend waren wir der Dreh- und Angelpunkt im sozialen Leben.“ Heute konkurriert die Eishalle mit anderen Freizeiteinrichtungen. „Da muss man sich was einfallen lassen, wie man die Leute herholt.“ Auch das gehört zu DJ Rainers Job.
„Wir hatten hier schon eine Doppelgängerparty, Konzerte mit bekannten Bands, eine Wahl zur Miss Eishalle.“ Der Renner bei den Jugendlichen ist natürlich die Abtauparty zum Saisonende. Aus Sicherheitsgründen müssen hier die Schlittschuhe draußen bleiben. Da fragt man sich schon: Was machen die Gäste dann — ohne Schlittschuhe auf der Eisfläche? „Die schieben sich den Schaum oben rein, unten rein, vorne rein, hinten rein, machen Blödsinn ohne Ende und haben einfach nur einen Heidenspaß.“
Andere Dinge ändern sich nie. Die große Anzeigetafel mit der Eishallen-Hitparade, errechnet aus den Musikwünschen und den Stimmzetteln. Und jede Eisdisko wird mit der Titelmelodie von „Star Wars“ begonnen und beendet. „Die Leute brauchen ein festes Zeichen.“
Neben vielen schönen Momenten gab es auch Momente der Aufregung. „Eine Zeit lang gab es hier Ärger zwischen Teddys aus Ratingen West und Düsseldorfer Heavy Metal Fans. Die kamen hierher, um sich zu schlagen“, erzählt Rainer Halm. Verstärkte Präsenz von Security und Polizei brachte wieder Ruhe in die Halle. Wie lange er noch weitermachen will? „Wenn ich irgendwann merke, ich komme bei den Leuten nicht mehr an, dann höre ich auf.“