Rot-Weiss Lintorf atmet auf

Ausschüsse geben grünes Licht für die Sanierung der Sportanlage. Sie soll 1,3 Millionen Euro kosten. Der Zeitpunkt ist noch strittig.

Lintorf. Der Fußballverein Rot-Weiss Lintorf kann seit Donnerstag optimistisch sein. Der Grund: Sowohl der Bezirksausschuss Lintorf/Breitscheid als auch der Sportausschuss haben entschieden, dass rund 1,3 Millionen Euro in den Haushalt 2013 eingestellt werden, damit die Sportanlage 2014 saniert werden kann. Der Verein mit seinen 650 Mitgliedern wünscht sich einen weiteren Kunstrasenplatz. Und noch mehr: Ein Kleinspielfeld steht ebenfalls auf der Wunschliste der Fußballer.

Vor den Sitzungen hatte der Verein noch einmal betont, wie dringend die Sanierung ist. „Sonst können wir unseren Trainingsbetrieb nicht mehr aufrechterhalten“, sagte Olaf Lehr, zweiter Vorsitzender des Vereins. Die Zahl der Vereinsmitglieder hätte in den vergangenen Jahren extrem zugenommen. „Besonders im Jugendbereich hat sich das bemerkbar gemacht. Zurzeit spielen 23 Jugendmannschaften in unserem Verein. Zeitweise sind bis zu zwölf Teams an einem Samstag auf der Anlage, um zu trainieren. Das zeigt alleine, dass der Platz einfach nicht ausreicht“, sagte Lehr.

Dass der Platz an der Lintorfer Jahnstraße saniert werden muss, war am Donnerstag allen Beteiligten klar. Doch die Diskussion drehte sich um den Zeitpunkt, wann dies geschehen soll. Die Stadtverwaltung pochte darauf, die Sanierungsmaßnahme um ein Jahr zu verschieben, und zwar auf 2015. Ihrer Ansicht nach ist die Sanierung zwar aus „sportfachlicher Sicht unstrittig und auch nötig“, wie Dezernent Rolf Steuwe am Donnerstag in beiden Ausschüssen betonte. „Allerdings müssen wir auch die angespannte Haushaltslage im Blick haben.“

Unterstützung bekam er von Kämmerer Martin Gentzsch: „Wir können jetzt noch nicht absehen, wie sich die Einnahmensituation 2014 entwickelt, und ob wir dieses Vorhaben stemmen können. Daher der Vorschlag von uns, die Maßnahme zu verschieben“, sagte er.

Dass der Verein nun einen Hoffnungsschimmer hat, liegt vor allem an einem gemeinsamen Antrag von FDP, SPD und CDU, die die Maßnahme früher realisiert wissen wollen. Die Bürger-Union und die Grünen meldeten hingegen Bedenken an und argumentierten wie die Verwaltung mit der unsicheren finanziellen Lage der Stadt. Dezernent Steuwe akzeptierte den Beschluss und bat die Ausschussmitglieder, sich nun über die Zukunft des Sportplatzes Talstraße Gedanken zu machen. Dieser soll teilweise zur Wohnbebauung genutzt werden, die dann vermarktet wird. Mit den Einnahmen, die die Stadt dadurch erzielt, könnte die Sanierungsmaßnahme in Lintorf refinanziert werden.

Glücklich war nach der Sitzung der Vorsitzende von Rot-Weiss Lintorf, Harry Frielingsdorf: „Das ist doch jetzt erst mal Grund zur Freude. Aber schauen wir mal, ob sich das so weiterentwickelt.“ Nun müssen sich noch der Haupt- und Finanzausschuss und der Stadtrat mit dem Thema beschäftigen.