Preise für Glühwein, Bratwurst und Co. Wie tief müssen Ratinger auf dem Weihnachtsmarkt in die Tasche greifen?

Ratingen · Mit großem Staunen wurde bereits vor einer Woche der Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz errichtet. Jetzt endlich erstrahlt das Ratinger Weihnachtsdorf den Stadtkern. Was Besucher interessiert: Was kostet der Spaß?

Kunden kennen ihn auch als „den Keksmann“: Jürgen Pawlik bereitet sein Spritzgebäck selbst zu.

Foto: Achim Blazy (abz)

Ho, ho, ho: Es weihnachtet sehr! Die Lichter brennen, der Geruch von Glühwein und Mandeln zieht durch die Luft. Passanten haben sich ihren Schal fest um den Hals gebunden. Das bedeutet eines: Der traditionelle Ratinger Weihnachtsmarkt hat seit Donnerstagmittag seine Pforten geöffnet. Er lockt die Besucher mit liebevoller Dekoration, idyllischer Atmosphäre und abwechslungsreichen Speisen und Getränken an.

Die besinnliche Jahreszeit wird eingeläutet. Nach dem Startschuss durch Bürgermeister Klaus Pesch, bereiten sich die insgesamt 17 Stände auf zahlreiche Laufkundschaft vor. Wie tief müssen sie für die einzelnen Produkte in die Geldbörse greifen?

Essen und Trinken: Gleich neben der kleinen aufgebauten Bühne, direkt vor dem Café Extrablatt, befindet sich der Getränkestand. Allerlei weihnachtliche Spezialitäten werden hier eingeschenkt; weißer Glühwein kostet fünf Euro; roter ist 50 Cent günstiger. Bier darf natürlich nicht fehlen und kostet vier Euro, Softgetränke sind mit drei Euro etwas günstiger bemessen. Die Preise sind ohne Tassenpfand angegeben, dieses beträgt jeweils einen Euro.

In diesem Jahr bietet der Schausteller Harry Bruch zum ersten Mal Feuerzangenbowle an.

Foto: Achim Blazy (abz)

Für die abendliche
Unterhaltung spielt eine Kapelle

Besonderheit in diesem Jahr: ein massiver Kessel sorgt für die bekannte Feuerzangenbowle. Das Ehepaar Ute und Harry Bruch, das seit mehr als 40 Jahren an dem Aufbau des Weihnachtsmarktes beteiligt ist, erklärt dazu: „Wir wurden immer wieder nach der Feuerzangenbowle gefragt – jetzt haben wir sie endlich“. Eine Tasse kostet 5,50 Euro, Kinderpusch gibt es für 3,50 Euro. Die Bruchs hoffen, dass das neue Produkt von den Besuchern warm empfangen wird.

Hoffentlich nicht verbrennen werden sich Besucher, die sich auf die Grillspezialitäten freuen. Eine Currywurst kostet in diesem Jahr fünf Euro, genauso wie eine Krakauer. Bratwürste können Besucher für 4,50 Euro genießen, eine Portion Pommes für 3,50 Euro. Doch auch für vegetarisches Schlemmen sind die Stände vorbereitet. Crêpes kosten vier Euro – und werden je nach Belag entsprechend teurer. Darüber hinaus gibt es drei Reibekuchen mit Apfelmus für sechs Euro und Kartoffelscheiben für fünf Euro. Grünkohl mit Mettwurst kosten sieben Euro und Champignons mit Soße sechs Euro.

Ein Stand, der auf der Suche nach Leckereien heraussticht, ist der von Jürger Pawlik. Neben Waffeln bringt er seit 27 Jahren sein selbst hergestelltes Spritzgebäck und Plätzchen unter die Leute. 100 Gramm kosten 2,10 Euro; 200 Gramm verkauft Pawlik für 4,10 Euro. In diesem Jahr musste er die Preise um zehn Cent anheben, „weil die Butter so verdammt teuer geworden ist.“ Originale wie er, machen den Weihnachtsmarkt so heimelig und besonders.

Einer, der sich ebenfalls in die Reihe Originale eingliedern kann, ist Harry Bruch. Der Schausteller reist das gesamte Jahr über unentwegt durch die Bundesrepublik. Das Weihnachtsgeschäft sei für Menschen wie ihn ein Rettungsanker. Bei Wind und Wetter hätten er und seine Mitarbeiter dem Weihnachtsdorf seinen Glanz verpasst. Sein Credo für das Weihnachtsgeschäft: „Wenn man daran denkt, soll man Vorfreude spüren, wenn man dort ist, soll man sich erfreuen. Und wenn man wieder zu Hause sitzt, soll man zufrieden sein“. Aus diesem Grund hält er nicht viel von überteuerten Preisen, die den treuen Gästen den Spaß nehmen.

„Ohne den Weihnachtsmarkt würde etwas fehlen“, pflichtet ihm Besucherin Angelika Schmidt bei. Sie lacht gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrer Freundin am Eröffnungstag an einem Stehtisch. „Andere Weihnachtsdörfer nehmen 15 bis 20 Euro Eintritt, und wir können hier gratis rein“. Sie störe die Preispolitik überhaupt nicht und stößt dabei mit ihrem Glühwein auf die Tischkante.

Damit nicht nur der Alkohol für Umdrehungen sorgt, wurde das Kinderkarussell erneut zentral platziert. Eine Fahrt können Eltern ihren Kindern für 2,50 Euro ermöglichen, drei Runden kosten sechs Euro.

Zudem kann sich das weitere Rahmenprogramm sehen lassen. Für die abendliche Unterhaltung spielt eine Kapelle bei Nacht festliche Musik. Zusätzlich stellt der Markt ein Krippenspiel vor, das die Bedeutung von Weihnachten unterstreicht. Hier lässt sich die (vor)-weihnachtliche Zeit vertreiben.