Altpapier-Klau in Velbert: Detektive sollen Diebe fassen
Wertstoffe: In Langenberg wurden Papierbündel vom Straßenrand gestohlen. TBV: „Uns gehen Einnahmen verloren, die auch zur Stabilisierung der Gebühren dienen.“
Velbert. Man könnte scherzen, in der Bücherstadt Langenberg werde ein neues Kapitel aufgeschlagen: "Emil und die Papierdetektive". Doch dass in der vergangenen Woche offenbar "professionelle" Täter im Bereich Wilhelmshöhe die Altpapierbündel vom Straßenrand geklaut haben, finden die Technischen Betriebe Velbert (TBV) gar nicht lustig.
Ein Bürger hatte beobachtet, wie mehrere Männer nachts das gebündelte Papier, das von den Anwohnern für die Sammlung am nächsten Morgen bereitgelegt worden war, in einen Kleintransporter luden. Das Kennzeichen konnte der Zeuge aber nicht eindeutig erkennen. Die Technischen Betriebe haben Strafanzeige erstattet und kündigen an, dass darüber hinaus Detektive eingesetzt würden, um die Täter zu überführen und weitere Diebstähle zu verhindern.
Ein bisschen übertrieben? Das findet TBV-Abfallwirtschaftsberater Detlef Schäfer nicht. "Wir brauchen die Papiermengen, mit denen wir kalkulieren, sonst können wir nicht wirtschaftlich fahren. Außerdem haben die Bürger die Bündel für uns herausgelegt - also ist das Diebstahl."
Eine Tonne Altpapier erzielt am Markt derzeit einen Preis von etwa 90 Euro. Damit wird scheinbar auch die Ware Papier für Langfinger interessant. Bislang hatten es die Technischen Betriebe eher mit Metalldieben zu tun: "Es kommt vor, dass ein erheblicher Teil des schrotthaltigen Sperrmülls, der herausgestellt worden ist, am nächsten Morgen nicht mehr da ist", sagt Schäfer.
Die Erlöse aus dem Metall- und Papierverkauf dienten aber auch dazu, die Abfallgebühren für die Velberter Bürger zu stabilisieren oder sogar zu senken. Um Diebstähle zu erschweren, empfiehlt der Abfallberater, Papier und Sperrmüll möglichst erst am Morgen bis 7Uhr an den Straßenrand zu legen.
Auf Detektive beziehungsweise ein professionelles Sicherheitsunternehmen greifen die TBV bereits zurück, um die Containerstandorte überwachen zu lassen. Damit sollen Müllsünder, die statt Glas und Papier Abfälle oder gar Schadstoffe abladen, ertappt werden. "Das ist auch erfolgreich. Es wurde schon einige Bußgelder verhängt, und das hat sich offenbar rumgesprochen. Jedenfalls hat sich die Situation an den Containern verbessert", sagt Schäfer.