Beleuchtung liegt noch im Dunkeln

In absehbarer Zeit müssen die meisten Ratinger Straßenlaternen erneuert werden. Auf welche Technologie die Verwaltung dabei setzt, ist noch offen.

Ratingen. Für Passanten und Autofahrer sind die meisten Ratinger Straßenlampen völlig ausreichend: Angenehm weiß und zweckmäßig hell strahlt es von oben herunter - Quecksilberdampflampen tun dort meistens ihren Dienst. Doch das Ende dieser Technologie ist absehbar.

Ein Gesetzentwurf der Europäischen Union sieht vor, den energiehungrigen Quecksilber-Lampen bis 2011 den Saft abzudrehen. Längst rüsten viele Kommunen auf andere Leuchtmittel um.

Nun kommt auch in Ratingen Bewegung in das Thema. Die Verwaltung arbeitet mit den Stadtwerken an einem Konzept, welche Alternative sich am besten für die 4500 Lampen eignet, die noch umzurüsten sind.

"Viel zu spät", meint Ratsmitglied Manfred Evers von der Ratinger Linken, "man hätte schon längst anfangen können, nach und nach umzustellen - nicht erst, wenn ein Verbot droht." Nach Evers Rechnung kommen auf die Stadt nun Kosten von bis zu zwei Millionen Euro zu, die noch nicht im Haushalt stehen.

Eine Zahl, die Thomas Schrief, zuständiger Ingenieur im Tiefbauamt weder bestätigen, noch dementieren kann: "Das hängt sehr davon ab, was wir genau machen werden", erklärt er, "wir könnten auch deutlich günstiger wegkommen."

Andere Städte stehen im übrigen vor den gleichen Fragen, hat Schrief erfahren. Er hat für Ratingen den Arbeitskreis für kommunale Straßenbeleuchtung besucht. Auch bei einer Fachmesse in Frankfurt hat er sich schon nach intelligenten Lösungen umgesehen.

Doch die große Erleuchtung ist ihm dabei nicht gekommen. Nur die Erkenntnis, was nicht geeignet ist: LED-Technik zum Beispiel. Diese gilt zwar als radikal Energie sparend, "sie ist aber noch längst nicht wirtschaftlich", meint Schrief.

Auf Natriumdampf-Lampen zu setzen, wie es Ratingen derzeit teilweise macht, ist im übrigen auch keine gute Idee, meint Manfred Evers - "es ist im Gespräch, dass die auch verboten werden."

Guter Rat bleibt also teuer. Gleichwohl wird die Gesamtrechnung am Ende nicht so schmerzhaft für die Stadt ausfallen, denn sparsame Technologien rechnen sich langfristig. Bisher zahlt die Stadtverwaltung an die Stadtwerke eine Pauschale für den Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung.

Sobald das Leuchtmittel der Wahl gefunden ist, werde deshalb auch mit den Stadtwerken über die Anschaffung verhandelt, kündigt Baudezernent Ulf-Roman Netzel an: "Im zweiten Schritt wird eine Kostenaufteilung erarbeitet."