Bewährungsstrafe nach sexuellem Übergriff in Asylunterkunft
Velbert. Ein mutmaßlich minderjähriger Afghane ist jetzt vor dem Wuppertaler Landgericht zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Laut Anklage soll der Flüchtling ein Kind in vier Fällen missbraucht haben.
Der junge Mann gestand die Taten, die sich in einer Velberter Flüchtlingsunterkunft zugetragen haben sollen, vor Gericht in vollem Umfang, wie ein Justiz-Sprecher der WZ auf Nachfrage mitteilte.
Das elfjährige Opfer gehörte zu einer Familie, die gerade neu in die Unterkunft gekommen war. Neben dem körperlichen Missbrauch hatte die Staatsanwaltschaft auch das Abspielen von Pornovideos angeklagt, die der Täter dem Kind auf seinem Handy gezeigt haben soll. Dieser Vorwurf wurde jedoch angesichts der bereits eingeräumten, schwereren Straftat fallengelassen.
Das Verfahren lief unter Ausschluss der Öffentlichkeit, weil es Zweifel über das Alter des Angeklagten gab, der mit widersprüchlichen Dokumenten in Deutschland ankam.
Der Angeklagte gab an, sein Alter nicht zu kennen
Er selbst ließ dem Richter über seinen Dolmetscher ausrichten, dass er nicht genau wisse, wie alt er ist. Ein Onkel habe ihm erzählt, er sei 23 Jahre alt. Andere Angaben machte seine ältere Schwester. Sie behauptete vor Gericht, das Alter ihres Bruders genau zu kennen: Er sei demnach zum Tatzeitpunkt erst 16 Jahre alt gewesen. Vorstrafen waren in der Akte des Mannes, der erst vor Kurzem nach Deutschland gekommen war, nicht vermerkt.