Bürgerhaus bekommt letzten Schliff
Bei einer Begehung konnten sich Bürger das Innere des kulturellen Zentrums der Senderstadt anschauen.
Die Sanierung des historischen Bürgerhauses schreitet der Vollendung entgegen. In sechs Monaten soll das kulturelle Zentrum der Senderstadt wieder geöffnet werden - der Termin im Januar steht fest.
Es ist der Schlusspunkt einer Geschichte, die im Herbst 2003 begann, als bei Wartungsarbeiten Teile der Deckenverkleidung im großen Saal auf die Bühne fielen. Die Liste der Widrigkeiten, die seither die Sanierung bremsten, ist hinlänglich bekannt - für Verzögerungen sorgten unter anderem Pfusch am Bau vor hundert Jahren, der erst bei der gründlichen Untersuchung des Gebäudes zutage trat, oder die Insolvenz des Dackdeckers mitten in der Sanierung. Doch nun geht es in den Endspurt.
Mehrere Dutzend interessierte Bürger nutzten jetzt die Gelegenheit, sich im Rahmen des SPD-Sommerprogramms von Björn Dröscher, Leiter des Bau- und Projektmanagements im Kultur- und Veranstaltungsbetrieb (KVBV) und seit April 2012 mit der Sanierung des Bürgerhauses betraut, über den Stand der Arbeiten zu informieren. Im großen Saal haben Maler und Stukkateure die ursprüngliche Deckengestaltung wiederhergestellt bzw. aufgefrischt.
Der gewaltige Kronleuchter hängt unter der Decke, dick eingepackt in weißes Tuch, um ihn vor Staub und Schmutz zu schützen. Kabel quellen aus den Wänden, Holzvertäfelung und Parkettboden müssen noch verlegt werden. Nicht von unten sichtbar, aber elementar für den Betrieb ist die massive Stahlkonstruktion, die über der Decke installiert wurde: Sie trägt die Kettenzüge für die Veranstaltungstechnik.
Am Schacht für den Aufzug vorbei, der das Gebäude behindertengerecht erschließt, geht es eine Etage höher. Hier hängt wieder der große Jugendstil-Leuchter, einsatzbereit mit Lampen bestückt. Der kleine Saal ist fast fertig, lediglich die Hölzer von Wandverkleidung und Decke müssen noch lasiert werden, erläutert Dröscher.
Die Besucher erfahren auch, wo künftig die Ausstellung mit den Grundsteinkisten untergebracht wird: Sie soll in Abstimmung mit dem Kunsthaus Langenberg im Umgang ihren Platz finden, der sich im Untergeschoss entlang der Gebäuderückseite erstreckt und für diesen Zweck verglast wird. Für die Finanzierung konnte Unterstützung von Bund und Land eingeworben werden, so Dröscher. Zu tun ist in den kommenden Monaten noch reichlich, sagt der Diplom-Ingenieur, von den abschließenden Bauarbeiten bis zum Probebetrieb: „Wir haben einen ziemlich strammen Zeitplan.“