Defekter Aufzug in Wülfrath: Stadt schaltet sich ein
Der Eigentümer des Hauses will den Schaden beheben lassen.
Wülfrath. Kommt jetzt Bewegung in den Aufzug im Haus am Flügelskämpchen. Wie die WZ berichtete, fährt der Fahrstuhl seit fast fünf Wochen nicht mehr. Die Hausbewohner sind Senioren, der größte Teil von ihnen ist auf Stock, Rollator oder Rollstuhl angewiesen.
Am 7. März gab der Aufzug seinen Geist auf. Der Hausmeister fertigte Zettel auf allen vier Etagen an, mit dem Hinweis, der Fahrstuhl würde bald repariert. Dabei blieb es. Der Besitzer des Hauses, ein Doktor aus Holzwickede, hatte laut Information einer Hausbewohnerin ein Angebot für die Reparatur eingeholt, das ihm aber zu teuer gewesen sein sollte.
Viele Mieter wollten mit dem Eigentümer des Hauses telefonieren, meist war das Telefon in Holzwickede auf Fax umgestellt. Die WZ erreichte den Eigentümer am Donnerstagnachmittag. Er kenne das Haus nicht so genau, sagte er, doch nun habe er zwei Angebote eingeholt. Dass die Mieter in den ganzen Wochen das Haus kaum oder nur unter großen Mühen verlassen konnten, täte ihm leid.
Auch im Rathaus reagierte man betroffen auf die Zustände am Flügelskämpchen. "Das ist ja Sache des Eigentümers, Die Stadt kann eigentlich nichts tun", sagte Donnerstag Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff. Doch der soziale Dienst nahm ebenfalls Kontakt zum Eigentümer auf und bat um Behebung des Schadens.
Jutta Späth ist Schwiegertochter von Maria Späth (88), die am Flügelskämpchen wohnt. Maria Späth hatte geklagt, sie fühle sich wie im Gefängnis. "Sie fühlt sich tatsächlich wie im Gefängnis, nur, dass sie sich nichts zu Schulden hat kommen lassen - außer, dass sie 88 Jahre alt und gehbehindert ist. An dieser Stelle möchte ich einmal die Frage stellen nach dem Wert alter Menschen?"
Bernhard Leermann, der Willi Droste (92) am Flügelskämpchen betreut, hofft, dass der Aufzug bald wieder fährt. "Vor Ostern wird das nicht mehr klappen. Der Osterausflug wird verschoben."