Dem Zauber von Neviges erlegen

Die Neanderland-Touristin beäugt das Schloss, steigt auf den Marienberg und rastet in der Kleinen Schweiz.

Dem Zauber von Neviges erlegen
Foto: Daniel Neukirchen

Touristin Jennifer Fortmann stolpert auf das Schloss Hardenberg zu. „Warum ist denn das Schloss so tief?“, fragt die 30-Jährige, die für die WZ Neviges erkundet und ihre ersten Eindrücke schildert. Das Schloss hatte sie wohl an exponierter Stelle erwartet und ist nun über die Stufe vor dem alterwürdigen Bau überrascht. Im ersten Teil besuchte Fortmann den Nevigeser Dom und das Innenstädtchen, jetzt geht es in Richtung Schloss weiter.

Zu Besuch im

Neanderland

Die Besucherin guckt sich ganz genau um und resümiert dann zum Ensemble mit Vorburg, Park und Schloss Hardenberg: „Das ist wirklich sehr schön hier.“ Schade nur, dass sich das historische Gebäude der Krefelderin nicht in voller Pracht zeigen kann, schließlich wird noch immer fleißig gewerkelt, um die Kasematten zu restaurieren. Als sie sieht, dass in der Vorburg regelmäßig Veranstaltungen stattfinden, klatscht sie entzückt in die Hände: „Da wäre ich gerne mal dabei.“

Voller Tatendrang folgt auf die Besichtigung des Schlosses — und einen neugierigen Blick Fortmanns durch das Glas des Eingangstors — die Besteigung des Marienbergs. Schnaufend wandert die Frau aus Krefeld bis zur Kapelle. Hier folgert sie sofort: „Das hat sich doch gelohnt.“ Zielstrebig nimmt sie testweise auf den Sitzreihen vor der Kapelle Platz und stellt sich oben in die Kanzel, um von dort auf die imaginären Zuschauer hinabzublicken. Sie ist begeistert: „Eine Messe an der frischen Luft. Wie schön ist das denn?“

Um das Bild abzurunden, geht es anschließend für die Besucherin nach Tönisheide in die Kleine Schweiz. Eine besondere Aufgabe für die Niederrheinerin, die Auf- und Abwärtsfahren eigentlich nur aus dem Parkhaus kennt. Als sie nach der Fahrt durch die Serpentinen der Wimmersberger Straße aus dem Auto aussteigt, sieht sie aus, wie jemand, der gegen seinen Willen in eine Achterbahn gesteckt wurde. Sie sagt: „Ich komme mir ja vor wie eine Rennfahrerin hier.“

Die grünen Wiesen der Kleinen Schweiz entschädigen Fortmann aber sofort. „Das hat ja wirklich etwas von Schweiz oder Österreich hier. Auf jeden Fall etwas von einem Urlaubsort.“ Da ist es selbstverständlich, dass sich die Touristin im Biergarten des Ausflugslokals einen Cappuccino schmecken lässt.

Anschließend folgt sie dem Rundwanderweg Eignerbach die ersten paar Meter bis zum kleinen Wasserfall, der den Blick auf den Steinbruch von Rheinkalk freigibt. „Das ergibt sicher mal einen schönen See“, sagt die Besucherin, die in Wülfrath gelernt hat, dass ehemalige Kalkbrüche oft mit Grundwasser vollaufen.

So hatte sich Fortmann den Nordkreis Mettmann nicht vorgestellt: „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so viel schöne Landschaft und bezaubernde Städte gibt, die sich ihren Dorfcharakter erhalten haben.“