Diakonie stellt Häuser bereit
Bis zu 250 Flüchtlinge könnten auf dem Gelände der Bergischen Diakonie Aprath unterkommen.
Wülfrath. Das Flüchtlingsthema macht auch vor den Toren der Bergischen Diakonie Aprath (BDA) nicht Halt. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, dass der gemeinnützige Unternehmens-Verbund so schnell wie möglich Notunterkünfte für etwa 250 Flüchtlinge einrichten will. Dazu sucht sie derzeit geeignete Gebäude und Häuser auf ihrem Gelände in Oberdüssel, bestätigte jetzt Unternehmenssprecherin Renate Zanjani auf Nachfrage.
Die Unterkünfte sollen kein Erstaufnahmelager des Landes werden, sagte sie. Die Fragen der Registrierung und des dauernden Wechsels der Menschen, die dort unterkommen, soll vermieden werden. Der Grund: Die BDA hilft verschiedenen Personengruppen wie psychisch Kranken, verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen sowie alten und pflegebedürftigen Menschen, die in den Einrichtungen auf dem Gelände in Aprath Ruhe und keine Unruhe brauchen. Deshalb sollen Flüchtlinge und Asylbewerber, die bereits registriert sind und auf ihre Statusentscheidung warten, bei der BDA zumindest zeitweise ein Zuhause finden. Die Nähe zu den Einrichtungen gebiete zudem professionelle Hilfe der Mitarbeiter und Einrichtungen, sagte Zanjani. Traumatisierte Flüchtlinge zum Beispiel könnten dort betreut werden. Daneben werde in den nächsten Tagen intensiv geprüft, wie die Versorgung der Flüchtlinge mit Essen, Kleidung, Sachspenden und Spielzeug funktionieren kann. Immerhin ist das weitläufige BDA-Gelände in Aprath weit entfernt von Versorgungseinrichtungen in Düssel und der Wülfrather Innenstadt. Die mögliche Gefahr einer Isolierung der Menschen wird diskutiert.
Es hat auch bereits ein Gespräch mit der Stadt Wülfrath gegeben. Dabei soll vermieden werden, dass die derzeitige Einrichtung des Erstaufnahmelagers in der Sporthalle am Gymnasium in Konkurrenz zu der möglichen neuen BDA-Einrichtung steht. Eventuell ist auch an eine spätere Kooperation der Stadt mit der BDA gedacht.
Derweil haben die Mitarbeiter des DRK, der Stadt und die vielen ehrenamtlichen Helfer in der Sporthalle des Gymnasiums es geschafft. Die Feuerwehr und der Bauhof haben ganze Arbeit geleistet. Um 18 Uhr am Freitagabend stand das Erstaufnahmelager und die Flüchtlinge können kommen. Die Evangelisch reformierte Gemeinde hat ein Flüchtlingscafé in der ehemaligen Pfarrerwohnung des Gemeindezentrums Süds an der Kastanienallee eingerichtet. Die Kleider- und Spielzeugspendenannahme ist ebenfalls bei der Gemeinde angelaufen. Viele Wülfrather helfen, bringen Bekleidung, Teddys und andere wichtige Dinge für die Flüchtlinge.