Diskussion in Homberg: Hoch zu Ross im Streit mit Bauern
Reitwegenetz aus den 80er Jahren wird nicht mehr aktualisiert.
Homberg. Wenn die Pferde kommen, dann knallt es auf den Äckern in Homberg. Reiter und Landwirte streiten sich des öfteren. Die Bauern sind sauer, weil die Pferdeliebhaber einfach über ihre Grundstücke traben, die Reiter auf die Bauern. Denn ihrer Meinung nach dürfen sie das tun.
So gebe es festgelegte Strecken, auf denen sie mit ihren Pferden unterwegs sein dürften, lautet ihr Argument. Das kennt auch die Ratsfrau Claudia Luderich (CDU).
Sie spaziert regelmäßig über die Homberger Felder. Dabei seien einige Reiter auf sie zugekommen und haben ihr von dem Stress erzählt, den sie mit den Landwirten haben, berichtet sie. "Der Sache muss nachgegangen werden", unterstreicht Luderich, wie dringlich das Thema ist.
Deshalb hat sie beim Ordnungsamt der Stadt nachgefragt, was es mit den Reitwegen in dem Stadtteil auf sich hat. Dabei kam folgendes heraus: Es gibt ein Reitwegenetz, auf dem festgelegt ist, wo die Reiter entlang gehen dürfen. Doch das stammt aus den 80er Jahren und ist nicht mehr aktuell.
"Und es wird auch nicht mehr aktualisiert", sagt Jovan Miti, stellvertretender Abteilungsleiter des Ordnungsamtes, der mit der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises gesprochen hat, weil diese für das Reitwegenetz zuständig ist. Die Kreisverwaltung kann auf WZ-Anfrage nicht genau erklären, warum das Reitwegenetz nicht aktualisiert wird.
"Aber wir konzipieren zurzeit eine neue Reitkarte", sagt Daniela Hitzemann, Pressesprecherin der Kreisverwaltung. Doch sie gibt zu bedenken: "Es ist nicht einfach, Reitwege anzulegen. Dazu bedarf es Geld aus der Reitabgabe. Aber es gibt einen Trend, dass immer weniger Reiter dieses Geld bezahlen."