Homberg: „Donnerstagsdemos“ für das Homberger Gemeindezentrum
Verwaltung sieht Verhandlungen optimistisch.
Homberg. Die Bürger in Homberg lassen sich von Bürgermeister Harald Birkenkamp keine Beruhigungspillen verordnen. Auch wenn sie zur Kenntnis nehmen, dass der Ratsvorsitzende mit den beiden christlichen Kirchen über den Kauf des Gemeindezentrums in Homberg-Süd verhandelt, machen sie Druck: Es hängen bereits die ersten Plakate, mit denen für Donnerstag, 2. April, um 19.30 Uhr zu einer "1. Demo" aufgerufen wird. Weitere sollen folgen - immer donnerstags. Initiator ist der frühere Schulleiter Heinrich Arndt.
Etwa 70 Bürger machten als Besucher einer Sitzung des Bezirksausschusses im Schulforum deutlich, dass sie kämpfen wollen - nämlich für den Erhalt eines Zentrums, das die beiden Kirchen aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben wollen. Die Tischtennisgruppe der Evangelischen Kirche Homberg stimmte die Politiker gleich zu Beginn der Sitzung musikalisch ein.
Nach der Melodie "Über den Wolken" (Reinhard Mey) heißt es in einer textlichen Neufassung: "Das schöne Zentrum Homberg-Süd, wer will das Haus zerstören? Wer hat den Wahn und auch den Mut, Zeichen der Zeit nicht zu hören? Eher fällt der Kölner Dom, Zentrum Süd soll für uns bleiben."
Am liebsten würden die Kirchen das Areal wohl an einen privaten Investor veräußern, doch da es für öffentliche Zwecke ausgewiesen ist, haben sich alle Interessenten zurückgezogen. Nur die Stadt ist als Verhandlungspartner geblieben - und die will bei weitem nicht das zahlen, was sich die Kirchen vorstellen.
Für die CDU formulierte Claudia Luderich am Mittwoch ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber den Kirchen. Aus Gründen des Spardiktats gehe sie davon aus, dass die aktuellen Angebote für Kinder, Jugendliche und Senioren zusammengestrichen werden. Umso dringender sei ein tragfähiges Nutzungskonzept für das Gemeindezentrum in Süd.
Für die Verwaltung sagte Dezernent Rolf Steuwe, er gehe davon aus, dass die Verhandlungen der Kirchen mit der Stadt zu einem guten Ende führen würden. Er machte deutlich, dass die Stadt auf die Fortführung der stark nachgefragten Über-Mittag-Betreuung im Evangelischen Gemeindehaus dringe.