Medienscouts beraten Regenbogenschüler
Vier Gymnasiasten klärten gestern Kinder über juristische Fallstricke im Internet auf.
Neviges. Urheberrecht, Recht am eigenen Bild — die Viertklässler der Regenbogenschule in Neviges setzten sich gestern mit juristischen Feinheiten auseinander, die früher nur Rechtsanwälte beschäftigten. „Heute wischen schon Zweijährige übers Smartphone“, hat der Leiter der Regenbogenschule, Arnfried Szymanski, feststellen müssen. Er weiß, dass fast alle Grundschüler solch ein Gerät nutzen, allerdings nicht in der Schule. Da griff er gerne den Vorschlag einer Kollegin auf, deren Sohn ein Medienscout ist, dass die Jungs seine Schüler über die fiese Fallen im Internet und den sozialen Netzwerken aufklären.
Am Geschwister-Scholl-Gymnasium gibt es eine Arbeitsgemeinschaft für Medienscouts. „Eltern klären ihre Kinder über dieses Thema nicht auf, weil sie damit nicht aufgewachsen sind“, weiß Tobias Möllendorf, der Projektleiter der Medien-scouts an dem Velberter Gymnasium. „Bei Problemen wenden sich die Schüler ungern an die Eltern, weil die Angst haben, diese nehmen ihnen das Handy weg. Und die Lehrer wissen auch keinen Rat. Darum gibt es am Geschwister-Scholl-Gymnasium bald sogar einen eigenen Raum, wo die Medienscouts ihre Mitschüler beraten können.“
Nachdem die Scouts mehrfach Schüler der fünften Klassen informiert hatten, wurden sie nun zum ersten Mal an einer anderen Schule tätig. Sie erzählten über Fotos, die man besser nicht weiter verbreitet, weil man sie nicht selbst aufgenommen hat und kein Recht hat sie, weiterzuverbreiten. Bilder von Klassenkameraden dürfen ebenfalls nicht in Soziale Netzwerke eingestellt werden; bei Prominenten sieht das schon wieder ganz anders. Nach 90 Minuten zogen die Scouts eine erste Bilanz: „Es wurde ein bisschen laut, zum Ende ließ die Aufmerksamkeit nach. Hauptsache, wir haben sie ein bisschen für die Sache sensibilisiert.“