Beim Pfänder- und Prinzenschießen der Jugendlichen des Hardenberger Schützenvereins kommt an diesem Samstag zum ersten Mal moderne Technik zum Einsatz. Die Idee, den Adler und die Schützen per Kamera zu beobachten, stammte von Jugendwart Ralf Bovensiepen. Durch die Balken und Scheiben, die die Beobachter im Saal vom Schießstand trennen, konnte man vorher kaum etwas sehen. Dank Fernsehübertragung ist das diesmal anders. "So haben alle mehr davon", sagt die zweite Geschäftsführerin, Silke Klein.

Acht Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren schießen mit dem Luftgewehr aus zehn Metern Entfernung auf Krone, Zepter, Reichsapfel und die beiden Flügel. "Wenn die Pfänder und die Flügel runter sind, wird am Rumpf des Vogels der Prinz oder die Prinzessin ermittelt", führt Silke Klein ins Procedere ein. Zum Prinzenschießen haben sich sechs der acht jungen Schützinnen und Schützen angemeldet. Der erfolgreiche letzte Treffer, so Silke Klein, sei reine Glückssache. "Die Teile des Vogels hängen nur an dünnen Stäben. Theoretisch kann bei zwei Schützen also einer die gesamte Vorarbeit machen und der zweite staubt ab."

Dennoch ist Jugendwart Ralf Bovensiepen sichtlich stolz, als vom Adler nur noch der Rumpf steht. "Die Jugendlichen haben wirklich gut geschossen. Bei den Erwachsenen gehen erheblich mehr Schüsse daneben." Jeden Donnerstag treffen sich die Aktiven zum Training. "Das besteht in unserem Fall aber auch aus Ausflügen oder anderen Aktivitäten", erläutert Bovensiepen.

Silke Klein ist selbst auch passionierte Schützin, mag vor allem die Ruhe, die der Sport mit sich bringt: "Wider Erwarten hat Schießen nichts mit Aggressionen zu tun. Wenn ich wütend bin, brauch ich gar nicht erst an den Schießstand zu gehen. Dann treffe ich eh nichts."

Am kommenden Wochenende feiern die Hardenberger ihr Schützenfest. Am Sonntag, 23.Mai, wird dann zum ersten Mal wieder eine Prinzessin inthronisiert: Mit dem 153. Schuss von Janina Kotzot (12) ging der Vogel nämlich zu Boden.