Wülfrath: Klagen über Lärm und Dreck
Nicht die Skater, sondern nächtliche Besucher, die an der Angerschule lautstarke Treffen veranstalten, verärgern die Anwohner. Die Stadt kümmere sich nicht.
Wülfrath. Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit: An der Angerschule ging eine Scheibe zu Bruch. "Normaler Spieltrieb am Wochenende", kommentiert Bernd W. lakonisch. Sein Gesicht spricht Bände. Er ist einer von mehreren Anwohnern des Schulhofes In den Eschen, auf dem die Stadt mehrere Skaterrampen installiert hat.
"Die locken nicht nur sportinteressierte Jugendliche an", sagt W. zur WZ. Nach den Skatern kommt der Lärm und bleibt der Dreck. Friedhelm S. kann das nur bestätigen. "Wir haben uns wiederholt bei der Stadt beschwert. Aber nichts passiert."
Früher lag das Kinder- und Jugendhaus nur einen Steinwurf von der Skateranlage entfernt. Da hielten die Pädagogen engen Kontakt zu den Jugendlichen auf den rollenden Sportgeräten. Aber auch nach dem Umzug schauten Streetworker immer wieder mal vorbei. Auch jetzt, heißt es aus dem Jugendamt, "sehen wir sporadisch nach dem Rechten". Die Stadt versicherte auf WZ-Nachfrage ebenfalls, man werde das Thema im Auge behalten.
Auf derartige Beteuerungen geben die Anwohner von Weißdornweg, In den Eschen und Kastanienallee nicht viel. "Wir werden vertröstet", so W. Dabei seien die Regeln doch klar. "Nach Einbruch der Dunkelheit darf die Anlage, darf der Schulhof nicht mehr genutzt werden." Er habe nichts gegen die jungen Skater, "die müssen ja auch ihren Platz haben", so S. zur WZ.
Doch zum Ende eines Sonnentages ändere sich das Publikum. "Da kommen Jungs, die an ihren Mofas rumschrauben. Da kommen Cliquen, die unter dem Vordach feiern. Das hallt dann ziemlich doll. Wir wollen doch auch nur unsere Nachtruhe." Er und andere hätten Jugendliche auch schon nach 22 oder 23 Uhr angesprochen.
"Da bekommst du nur patzige Antworten." Bei einem Nachbarn seien am Morgen danach die Spiegel vom Wagen demoliert gewesen. Einem anderen habe man den Vorgarten verdreckt. Deshalb möchten die Anwohner auch nicht ihren kompletten Namen in der Zeitung lesen.
Der Lärm ist das eine, der Dreck das andere Ärgernis: Regelmäßig müsse die Stadt nach dem Saufgelage aufräumen, Scherben wegkehren und Abfall beseitigen. Auch der Hausmeister der Lindenschule müsse tätig werden. "Das ist nicht seine Aufgabe", betonen die Anwohner.
Darüber hinaus würden sich einige der Jugendlichen immer wieder selbst in Gefahr bringen. Vor ein paar Wochen, als die Schule noch komplett eingerüstet war, seien ein, zwei übers Gerüst aufs Dach geklettert. "Ich habe die Polizei gerufen. Die haben mir wohl nicht geglaubt. Gekommen ist niemand," schüttelt W. den Kopf.
Ordnungsamtsleiter Reinhard Schneider bestätigte, dass es wiederholt zu Beschwerden über Lärm gekommen ist. Auch gebe es Probleme mit Verunreinigungen. "Wir werden das Problem angehen", sagte er zur WZ.
Ordnungsamt und Polizei würden gemeinsam vorgehen, kündigte Schneider an. Wann diese Streifen zum ersten Mal durchgeführt werden, sagte er nicht. "Sporadisch, aber regelmäßig werden wir freitags, samstags und sonntags dort vor Ort Präsenz zeigen."